
Seit 1990 sind fast drei Millionen Menschen aus den ostdeutschen Bundesländern weggezogen. Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge lebten 1990 dort noch 14,8 Millionen Menschen. 2024 waren es den Angaben zufolge nur noch etwa 12,4 Millionen. Das ist ein Rückgang von 16 Prozent. Etwa eine Million Personen seien in den Westen abgewandert. Wanderungen von und nach Berlin seien in dieser Betrachtung nicht enthalten.
Große Unterschiede zwischen den Bundesländern
In den westlichen Bundesländern stieg im gleichen Zeitraum die Bevölkerungszahl von 61,6 Millionen auf 67,5 Millionen an, heißt es. Das ist ein Anstieg von zehn Prozent.
Zwischen den Bundesländern gibt es aber große Unterschiede. Die Länder mit dem größten Zuwachs seien Bayern mit 16 und Baden-Württemberg mit 14 Prozent. Die größte Abwanderung hätten Sachsen-Anhalt mit 26 und Thüringen mit 20 Prozent zu verzeichnen.
Zwei ostdeutsche Städte erleben Boom
Etwa die Hälfte der Menschen, die von Ost nach Westen abwanderten, tat dies nach Informationen des Statistischen Bundesamtes innerhalb der ersten zehn Jahre nach der Wiedervereinigung. Zwischen 2017 und 2022 zogen wiederum erstmals mehr Menschen vom Westen in den Osten – 18.000 Personen.
Zwei ostdeutsche Großstädte haben einen großen Zuwachs erlebt. Leipzig ist laut Statistik deutschlandweit die Stadt mit dem größten Bevölkerungswachstum – mit 30 Prozent zwischen 1995 und 2024. In Dresden lebten im vergangenen Jahr 20 Prozent mehr Menschen als 1995. In Westdeutschland führen München mit 22 Prozent und Frankfurt mit 16 Prozent die Statistik an. Die größten Verlierer sind Städte im Ruhrgebiet, demnach gab es etwa in Bochum eine Abwanderung von zehn Prozent und in Essen von sieben Prozent.
Diese Nachricht wurde am 02.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.