Nun haben es die Abgeordneten in der Hand, ob sich Großbritannien aktiv an einem Militärschlag gegen Syrien beteiligt.
Premierminister David Cameron hat seinen Cornwall-Urlaub vorzeitig abgebrochen und anschließend auch den Abgeordneten kürzere Ferien verordnet. Normalerweise hätte die parlamentarische Sommerpause erst kommenden Montag geendet, doch Cameron hat eine Sondersitzung für Donnerstag angesetzt.
Der Regierungschef selbst hält eine angemessene, militärische Antwort der internationalen Gemeinschaft auf den "abscheulichen", syrischen Giftgaseinsatz für notwendig. Doch die Öffentlichkeit hegt Zweifel und Abgeordnete aus allen Parteien sind skeptisch und haben Mitsprache verlangt. Der Ex-Chef der Liberaldemokraten Ming Campbell:
"Eine Menge Leute mich eingeschlossen haben Vorbehalte, was denn die letztlichen Folgen so einer Militäraktion sein werden. Kann man von Russland einfach erwarten, einen Rückzieher zu machen? Ich bezweifle das. Und es gibt überhaupt keinen Appetit auf eine Intervention weder in unserem Land noch in den USA, und das liegt an unseren Erfahrungen in Afghanistan und Irak."
Premierminister David Cameron hat seinen Cornwall-Urlaub vorzeitig abgebrochen und anschließend auch den Abgeordneten kürzere Ferien verordnet. Normalerweise hätte die parlamentarische Sommerpause erst kommenden Montag geendet, doch Cameron hat eine Sondersitzung für Donnerstag angesetzt.
Der Regierungschef selbst hält eine angemessene, militärische Antwort der internationalen Gemeinschaft auf den "abscheulichen", syrischen Giftgaseinsatz für notwendig. Doch die Öffentlichkeit hegt Zweifel und Abgeordnete aus allen Parteien sind skeptisch und haben Mitsprache verlangt. Der Ex-Chef der Liberaldemokraten Ming Campbell:
"Eine Menge Leute mich eingeschlossen haben Vorbehalte, was denn die letztlichen Folgen so einer Militäraktion sein werden. Kann man von Russland einfach erwarten, einen Rückzieher zu machen? Ich bezweifle das. Und es gibt überhaupt keinen Appetit auf eine Intervention weder in unserem Land noch in den USA, und das liegt an unseren Erfahrungen in Afghanistan und Irak."
Abgeordnete fordern Beweise
Übermorgen dürften die Abgeordneten von der konservativ-liberalen Regierung wissen wollen, mit welchem Ziel ein Militärschlag erfolgen soll, auf welcher rechtlichen Grundlage und aufgrund welcher Beweise. Außenminister William Hague hielt dagegen schon vor der UNO-Inspektion in Syrien für geklärt, wer für die 1.300 Giftgastoten verantwortlich ist.
"Ich weiß, dass einige Leute glauben, dass es sich um eine Art Verschwörung der Opposition handelt. Die Chancen dafür sind verschwindend gering; wir sind davon überzeugt, dass es ein Chemieangriff im großen Stil durch das Assad-Regime gewesen ist."
Doch Hagues Parteifreund John Baron widerspricht:
"Nichts ist wirklich bestätigt; es gab Gräueltaten auf beiden Seiten. Deswegen ist es so bedeutend, sich die Beweise gründlich anzuschauen. In Syrien wird ein Stellvertreterkrieg geführt - Sunniten gegen Schiiten, der Westen gegen China, Saudi Arabien gegen Iran. Eine bewaffnete Intervention von außen - egal von wem - birgt die Gefahr, den Konflikt auszudehnen über die syrischen Grenzen hinaus. Und deswegen ist es noch ernster als in Irak oder Afghanistan."
"Ich weiß, dass einige Leute glauben, dass es sich um eine Art Verschwörung der Opposition handelt. Die Chancen dafür sind verschwindend gering; wir sind davon überzeugt, dass es ein Chemieangriff im großen Stil durch das Assad-Regime gewesen ist."
Doch Hagues Parteifreund John Baron widerspricht:
"Nichts ist wirklich bestätigt; es gab Gräueltaten auf beiden Seiten. Deswegen ist es so bedeutend, sich die Beweise gründlich anzuschauen. In Syrien wird ein Stellvertreterkrieg geführt - Sunniten gegen Schiiten, der Westen gegen China, Saudi Arabien gegen Iran. Eine bewaffnete Intervention von außen - egal von wem - birgt die Gefahr, den Konflikt auszudehnen über die syrischen Grenzen hinaus. Und deswegen ist es noch ernster als in Irak oder Afghanistan."
Regierung berät über konkrete Optionen und Pläne
Zwar wäre für einen britischen Militärschlag formalrechtlich eine Parlamentsbilligung nicht notwendig; doch Cameron will sich mit einem klaren Regierungsantrag und einer Abstimmung darüber zusätzliche Legitimität verschaffen. Gegen ein solches Votum wird er nur um den Preis des politischen Selbstmords handeln können.
Vor der Parlamentsentscheidung kommt morgen der Nationale Sicherheitsrat unter Leitung des Premierministers zusammen, um über die konkreten Optionen und Pläne für den Militärschlag zu beraten.
Nicht mehr am Tisch sitzt General Sir David Richards. Der war bis vor vier Wochen Großbritanniens oberster Militär und warnte heute in einem Artikel davor, Syrien anzugreifen. Luftschläge mit Cruise Missiles seien reine Zeitverschwendung, schrieb der Ex-Armeechef. Sie würden wenig bewirken, und den Bürgerkrieg nicht beenden, sondern möglicherweise sogar verschlimmern.
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