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Bewerbung um die Spiele
Winterspiele in Deutschland vorerst kein Thema mehr

Eine mögliche Bewerbung für Olympische Sommerspiele an Rhein und Ruhr erhält derzeit viel Zuspruch. Die Idee, sich um die Winterspiele 2030 in der Region Thüringen, Sachsen und Bayern zu bemühen, wurde dagegen schnell verworfen.

Von Heinz Peter Kreuzer | 02.12.2019
Die Kandahar-Abfahrt in in Garmisch-Partenkirchen
Die Kandahar-Abfahrt in in Garmisch-Partenkirchen (imago stock&people)
Olympia 2032 an Rhein und Ruhr wird offensiv vorangetrieben. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Sportmanager Michael Mronz suchen schon jetzt intensiv nach Unterstützern. Neben der möglichen Konkurrenz aus Berlin hatte sich plötzlich auch eine Bewerbung für Winterspiele ins Gespräch gebracht.
Hörmann: "Sehe ich nicht besonders chancenreich"
Olympische Winterspiele in Deutschland? Diese Idee ist schon wieder vom Tisch. Zuletzt hatte der Manager einer Provinzbank in Südthüringen eine gemeinsame Bewerbung Thüringens, Sachsens und Bayerns für die Winterspiele 2030 propagiert. Alfons Hörmann, der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, erteilt dem Vorhaben aber eine deutliche Absage: "Das Konzept haben wir uns angesehen. Ich glaube nicht, dass man mit einem solchen international erfolgreich sein kann."
Hörmann bezeichnet es zwar als eine gut gemeinte Initiative. "Aber wenn man die Verteilung der Standorte nimmt und auch die Alpenferne sieht, dann ist das sicher nicht das, was international auf großes Gefallen stoßen wird. Insofern sehe ich diese Initiative nicht als besonders chancenreich an."
Ablehnung in Bayern
Einige Wintersportverbände zeigten ebenfalls wenig Interesse. Die bayrische Landesregierung blieb stumm. Das ist aber dennoch aussagekräftig, weil es eine Absprache zwischen NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und seinem bayrischen Amtskollegen Markus Söder geben soll, das Bayern die Bemühungen der Rhein-Ruhr-Region um Olympia und die Paralympics nicht mit einer eigenen Bewerbung für Winterspiele stören würde.
Rhein-Ruhr oder Berlin?
Wenn Olympia in Deutschland, dann doch im Sommer. Aber noch lässt sich der DOSB Zeit mit einer grundsätzlichen Entscheidung für eine Bewerbung. "Wir sind dabei zu analysieren, wie ist die internationale Gemengelage, diskutieren mit den Regionen und Städten, die in Deutschland eventuell in Frage kommen. Wir müssen im Lauf der nächsten ein bis zwei Jahre die Grundsatzentscheidung treffen ob und gegebenenfalls mit welcher Stadt wir ins Rennen gehen."
Als nationaler Konkurrent für die Region Rhein-Ruhr bei den Sommerspielen 2032 ist bisher nur Berlin im Gespräch. International gelten das australische Brisbane und Indonesiens Hauptstadt Jakarta als mögliche Gegenkandidaten. Zudem steht auch eine gemeinsame Bewerbung Nord- und Südkoreas im Raum, die IOC-Präsident Thomas Bach immer wieder selbst ins Spiel gebracht hatte.