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USA
Biden gibt Denkmal für Lynchmord an schwarzem Teenager in Auftrag

US-Präsident Biden hat die Errichtung eines neuen Nationaldenkmals zu Ehren von Opfern rassistischer Gewalt veranlasst. Biden unterschrieb einen Erlass für das "National Monument", das in Erinnerung an den Lynchmord an Emmett Till an drei Standorten in den Bundesstaaten Illinois und Mississippi entstehen soll.

    Schwarzweiß-Familienschnappschuss: Emmett Till sitzt fröhlich neben seiner Mutter Mamie, die freundlich lacht.
    Emmett Till und seine Mutter im Jahr 1950. Till wurde 1955 von einem Lynchmob ermordet. (imago / Everett Collection)
    Der schwarze Teenager Emmett Till aus Chicago war 1955 in Mississippi entführt, gefoltert und getötet worden. Nach dem Hassverbrechen von weißen Männern schlossen sich viele Menschen der Bürgerrechtsbewegung in den Vereinigten Staaten an.

    Teil des Kampfes gegen wiederauflebenden Rassismus in den USA

    Das künftige Nationaldenkmal sei Teil des Kampfes gegen wiederauflebenden Rassismus, heißt es aus dem Weißen Haus. Es soll demnach aus drei historischen Stätten gebildet werden. Dazu gehört die Kirche in Chicago, wo der Sarg des Teenagers offen aufgebahrt wurde. Darauf hatte seine Mutter Mamie Till-Mobley bestanden, damit die Menschen das entstellte Gesicht ihres Sohnes sehen konnten. Vor Gericht waren die Täter von einer nur aus weißen Männern zusammengesetzten Geschworenenjury freigesprochen worden.
    Die Sklaverei prägte die Vereinigten Staaten von Amerika entscheidend vom 17. bis zum 19. Jahrhundert. Millionen Männer und Frauen aus Afrika wurden insbesondere in den Südstaaten unter anderem in der Landwirtschaft, insbesondere in der Baumwoll- und Tabakproduktion, zur Arbeit gezwungen. Obwohl die Sklaverei in den USA nach dem Bürgerkrieg offiziell abgeschafft wurde, blieb systemischer Rassismus und Benachteiligung von Schwarzen bestehen und ist zum Teil noch heute spürbar.
    Diese Nachricht wurde am 27.07.2023 im Programm Deutschlandfunk Kultur gesendet.