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Treffen in San Francisco
Biden und Xi wollen in Krisenfällen direkt miteinander telefonieren

Die USA und China wollen die Kommunikation untereinander verbessern. Die Präsidenten Biden und Xi erklärten nach ihrem ersten Treffen seit einem Jahr, im Fall von Krisen wollten sie künftig sofort miteinander telefonieren. Uneins blieben die beiden Staatschefs wie erwartet beim Thema Taiwan.

    US-Präsident Biden und Chinas Staatschef Xi stehen vor einer dunklen Holztür und winken. Sie tragen beide dunkle Anzüge und Krawatten.
    US-Präsident Biden und Chinas Staatschef Xi haben sich in San Francisco getroffen. (dpa / Doug Mills )
    Biden nannte das rund vierstündige Gespräch mit Xi konstruktiv und produktiv. Es fand in San Francisco im US-Bundesstaat Kalifornien am Rande des Gipfels der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (Apec) statt. Wie Biden anschließend erklärte, sollen auch die Streitkräfte der USA und Chinas ihre Kommunikation wieder aufnehmen. Derzeit sei die Militärkommunikation gekappt, was "zu Unfällen und Missverständnissen" führen könne. Chinesische Staatsmedien betonten, der Dialog zwischen den Streitkräften werde "auf der Basis von Gleichheit und Respekt" erfolgen.

    Seit Jahren schwieriges Verhältnis

    Die Beziehungen zwischen den USA und China sind von wirtschaftlichem Wettbewerb und politischen Differenzen geprägt. Zum Auftakt der Unterredung mit Xi hatte Biden gesagt: "Wir müssen sicherstellen, dass Wettbewerb nicht in einen Konflikt ausartet."
    Laut einer vom chinesischen Staatssender CCTV verbreiteten Erklärung ging es Xi in dem Gespräch mit Biden vor allem um den Umgang mit Taiwan sowie um amerikanische Sanktionen und Beschränkungen chinesischer Warenimporte. Demnach forderte er Biden auf, eine "friedliche Wiedervereinigung" Chinas und Taiwans zu unterstützen. Für Xi sei die Taiwan-Frage "die wichtigste und sensibelste Angelegenheit" im Verhältnis zu den USA, wurde Xi zitiert. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz. Die USA unterstützen Taiwans Unabhängigkeit unter anderem durch Waffenlieferungen.

    Xi: "Wichtigste bilaterale Beziehung der Welt"

    Xi würdigte das Verhältnis zu den USA als die "wichtigste bilaterale Beziehung der Welt". Er und Biden trügen große Verantwortung für beide Völker, die Welt und die Geschichte. Ohne China und die USA könnten Herausforderungen wie Kriege und Klimawandel nicht bewältigt werden. Peking wolle dabei ein Partner und Freund Washingtons sein und stelle keine Bedrohung dar, erklärte Xi.
    Diese Nachricht wurde am 16.11.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.