Montag, 20. Mai 2024

Nahost-Krieg
Biden verschärft Ton gegenüber Israel

US-Präsident Biden hat die weitere Unterstützung für Israels Militäreinsatz gegen die Hamas an Maßnahmen zum Schutz von Zivilisten geknüpft. Das Weiße Haus erklärte, Biden habe Israels Ministerpräsident Netanjahu in einem Telefonat aufgefordert, die Zivilbevölkerung im Gazastreifen besser zu schützen und die Sicherheit von Helfern zu gewährleisten. Andernfalls würden die USA ihre Haltung zum Gaza-Krieg überdenken.

05.04.2024
    US-Präsident Joe Biden sitzt vor einer israelischen und einer US-amerikanischen Flagge.
    Die Bezihungen zwischen den USA und Israel sind äußerst angespannt (IMAGO / UPI Photo / IMAGO / Miriam Alster)
    Biden habe zudem erneut die Notwendigkeit einer unverzüglichen Waffenruhe zum Ausdruck gebracht.
    Der Kommunikationsdirektor des Nationalen Sicherheitsrates, Kirby, sagte wenig später in Washington, die US-Regierung erwarte schon "in den kommenden Stunden und Tagen" einen Rückgang der Gewalt gegen Zivilisten und Helfern. Es war das erste Gespräch Bidens mit Netanjahu nach dem Tod von sieben Mitarbeitern von "World Central Kitchen" bei einem israelischen Angriff.

    NGOs sprechen von mangelndem Respekt

    Vor dem Hintergrund des Vorfalls erhoben mehrere Hilfsorganisationen schwere Vorwürfe gegen Israel. Der Generalsekretär von "Ärzte ohne Grenzen", Lockyear, erklärte, die Angriffe auf Helfer durch das israelische Militär erfolgten entweder absichtlich oder zeugten von schierer Inkompetenz. Seit Beginn des Krieges seien bereits 200 Mitarbeitende von Hilfsorganisationen getötet worden.
    Der Leiter der Internationalen Zusammenarbeit des Deutschen Roten Kreuzes , Johnen, sagte, der mangelnde Respekt für die Arbeit der Hilfsorganisationen im Gazastreifen sei beunruhigend. Ähnlich äußerten sich auch "Oxfam" und "Save the Children".
    Die Organisationen wiesen zudem auf die dramatische Situation für Kinder in der Region hin. Viele litten unter Mangelernährung oder an lebensbedrohlichen Infektionskrankheiten. Nach Angaben der Vereinten Nationen sind seit Beginn des Krieges knapp 14-tausend Kinder im Gazastreifen ums Leben gekommen.
    Diese Nachricht wurde am 05.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.