Arndt Reuning: 50 Milliarden Euro – so viel Geld hatte die Versteigerung der UMTS-Frequenzen in die Staatskasse geschwemmt. Das ist im Jahr 2000 gewesen. Jetzt – zehn Jahre später – steht erneut eine Auktion für Funkfrequenzen an. Seit über drei Stunden läuft sie in Mainz. Diesmal erwarten die Experten keine Rekordgewinne wie im Jahr 2000, aber trotzdem richten Politik und Mobilfunkunternehmen große Hoffnungen auf diese Zuteilungen. Meine Frage an meinen Kollegen Peter Welchering: Herr Welchering, wer ist denn da so besonders erpicht auf diese neuen Frequenzen?
Peter Welchering: Naja, außer dem Finanzminister, der so zwischen vier und acht Milliarden immer noch erhofft, sind das vor allem die großen Telekommunikationskonzerne, also T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2. Und vor allen Dingen sind die erpicht auf die Frequenzen von 790 bis 862 Megahertz, also den 800-Megahertz-Bereich. Weil damit eben am besten das sogenannte schnelle Internet per Funk ausgebaut werden kann und das ist ja nicht nur mobiles Internet via Handy, Smartphone oder Netbook, sondern das soll dann auch die stationären PCs auf dem flachen Lande anschließen, bei denen bisher ja noch die Anbindung per Kabel häufig fehlt. Und bei diesen Frequenzen wird es dann wohl auch zu einem etwas härteren Bieterwettbewerb kommen. Das haben die Vorkommnisse heute schon gezeigt. Bei den anderen drei Frequenzbereichen, die eben auch in Mainz versteigert werden, nämlich 1,8 Gigahertz, zwei Gigahertz und 2,6 Gigahertz, da dürfte es dann wohl ein bisschen ruhiger zugehen.
Reuning: Was sind denn das für Frequenzen in diesem begehrten Bereich um 800 Megahertz? Wo kommen die denn her?
Welchering: Das sind die Frequenzen der sogenannten digitalen Dividende. Die sind frei geworden als der analoge Fernsehempfang über Antenne abgeschaltet wurde, jetzt wird ja digital ausgestrahlt, und über digitale Antennen auch digital empfangen. Deshalb eben digitale Dividende. Und die 800-Megahertz-Frequenzen, die sind dabei eben frei geworden. Das heißt, einige werden noch von Konzertveranstaltern, Fernsehteams oder von der Bühnentechnik benutzt. Die betreiben nämlich auf diesen Frequenzen ihre Drahtlosmikrofone und die betreiben darauf ihre funkbasierten Tonübertragungssysteme. Aber das werden die zunächst auch mal weitermachen können, bis alle Frequenzen dann eben in diesem relativ großem Spektrum vom neuen Mobilfunkstandard Long Term Evolution belegt sind. Und darüber soll dann in erster Linie schnelles, mobiles Internet abgewickelt werden. Und dazu müssen dann diese Drahtlos-Anlagen entweder umfrequentiert werden oder durch neue Anlagen ersetzt werden.
Reuning: Die Long Term Evolution, LTE, der neue Standard – könnten die schnellen Internetanbindungen denn eigentlich auch schon mit dem jetzigen Mobilfunkstandard, UMTS, realisiert werden?
Welchering: Nein, mit UMTS ist da wenig zu machen, denn UMTS bietet Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 384 Kilobit. Die Bundesregierung möchte aber bis zum nächsten Jahr die Versorgung mit Internet-Zugängen, die ein Megabit pro Sekunde schaffen. Und das soll flächendeckend erfolgen. Ob das dann mit Long Term Evolution klappt, ist auch noch die große Frage. Aber es wird besser klappen als mit UMTS. Denn der Long-Term-Evolution-Standard verwendet eine andere Funktechnik als UMTS. Jedem mobilen Endgerät, egal ob Netbook oder Handy, wird dabei ganz schnell ein kleines Zeitfenster und ganz viele Zeitfenster hintereinander für den Empfang der Datenpäckchen zugewiesen. Und dabei werden dann mehrere Datenpäckchen auf der Funkfrequenz regelrecht übereinander gestapelt. Beim UMTS-Standard dagegen belegt ein Datenpäckchen immer die gesamte Bandbreite der Funkfrequenz. Also der Long-Term-Evolution-Standard teilt die Funkfrequenz quasi für den Transport von vielen Datenpäckchen gleichzeitig auf und deshalb kann LTE mehr Übertragungsgeschwindigkeit bereitstellen, aber dabei kommt es natürlich auch auf die Größe der Funkzelle an. Und es kommt darauf an, wie viele Nutzer sich gerade die Kapazität so einer Funkzelle teilen müssen. Wirklich schnelles Internet wird dann erst der übernächste Mobilfunkstandard bieten. Der heißt dann Long Term Evolution advanced und der arbeitet gleichzeitig mit mehreren Antennen und mehreren Basisstationen, die ein Netbook oder Handy bedienen. Aber da werden noch sechs bis sieben Jahre vergehen, bis eben dieser neue, übernächste Mobilfunkstandard, an dem die Forscher gerade arbeiten, den Weg aus den Entwicklungslabors in unseren Alltag schafft.
Peter Welchering: Naja, außer dem Finanzminister, der so zwischen vier und acht Milliarden immer noch erhofft, sind das vor allem die großen Telekommunikationskonzerne, also T-Mobile, Vodafone, E-Plus und O2. Und vor allen Dingen sind die erpicht auf die Frequenzen von 790 bis 862 Megahertz, also den 800-Megahertz-Bereich. Weil damit eben am besten das sogenannte schnelle Internet per Funk ausgebaut werden kann und das ist ja nicht nur mobiles Internet via Handy, Smartphone oder Netbook, sondern das soll dann auch die stationären PCs auf dem flachen Lande anschließen, bei denen bisher ja noch die Anbindung per Kabel häufig fehlt. Und bei diesen Frequenzen wird es dann wohl auch zu einem etwas härteren Bieterwettbewerb kommen. Das haben die Vorkommnisse heute schon gezeigt. Bei den anderen drei Frequenzbereichen, die eben auch in Mainz versteigert werden, nämlich 1,8 Gigahertz, zwei Gigahertz und 2,6 Gigahertz, da dürfte es dann wohl ein bisschen ruhiger zugehen.
Reuning: Was sind denn das für Frequenzen in diesem begehrten Bereich um 800 Megahertz? Wo kommen die denn her?
Welchering: Das sind die Frequenzen der sogenannten digitalen Dividende. Die sind frei geworden als der analoge Fernsehempfang über Antenne abgeschaltet wurde, jetzt wird ja digital ausgestrahlt, und über digitale Antennen auch digital empfangen. Deshalb eben digitale Dividende. Und die 800-Megahertz-Frequenzen, die sind dabei eben frei geworden. Das heißt, einige werden noch von Konzertveranstaltern, Fernsehteams oder von der Bühnentechnik benutzt. Die betreiben nämlich auf diesen Frequenzen ihre Drahtlosmikrofone und die betreiben darauf ihre funkbasierten Tonübertragungssysteme. Aber das werden die zunächst auch mal weitermachen können, bis alle Frequenzen dann eben in diesem relativ großem Spektrum vom neuen Mobilfunkstandard Long Term Evolution belegt sind. Und darüber soll dann in erster Linie schnelles, mobiles Internet abgewickelt werden. Und dazu müssen dann diese Drahtlos-Anlagen entweder umfrequentiert werden oder durch neue Anlagen ersetzt werden.
Reuning: Die Long Term Evolution, LTE, der neue Standard – könnten die schnellen Internetanbindungen denn eigentlich auch schon mit dem jetzigen Mobilfunkstandard, UMTS, realisiert werden?
Welchering: Nein, mit UMTS ist da wenig zu machen, denn UMTS bietet Übertragungsgeschwindigkeiten von bis zu 384 Kilobit. Die Bundesregierung möchte aber bis zum nächsten Jahr die Versorgung mit Internet-Zugängen, die ein Megabit pro Sekunde schaffen. Und das soll flächendeckend erfolgen. Ob das dann mit Long Term Evolution klappt, ist auch noch die große Frage. Aber es wird besser klappen als mit UMTS. Denn der Long-Term-Evolution-Standard verwendet eine andere Funktechnik als UMTS. Jedem mobilen Endgerät, egal ob Netbook oder Handy, wird dabei ganz schnell ein kleines Zeitfenster und ganz viele Zeitfenster hintereinander für den Empfang der Datenpäckchen zugewiesen. Und dabei werden dann mehrere Datenpäckchen auf der Funkfrequenz regelrecht übereinander gestapelt. Beim UMTS-Standard dagegen belegt ein Datenpäckchen immer die gesamte Bandbreite der Funkfrequenz. Also der Long-Term-Evolution-Standard teilt die Funkfrequenz quasi für den Transport von vielen Datenpäckchen gleichzeitig auf und deshalb kann LTE mehr Übertragungsgeschwindigkeit bereitstellen, aber dabei kommt es natürlich auch auf die Größe der Funkzelle an. Und es kommt darauf an, wie viele Nutzer sich gerade die Kapazität so einer Funkzelle teilen müssen. Wirklich schnelles Internet wird dann erst der übernächste Mobilfunkstandard bieten. Der heißt dann Long Term Evolution advanced und der arbeitet gleichzeitig mit mehreren Antennen und mehreren Basisstationen, die ein Netbook oder Handy bedienen. Aber da werden noch sechs bis sieben Jahre vergehen, bis eben dieser neue, übernächste Mobilfunkstandard, an dem die Forscher gerade arbeiten, den Weg aus den Entwicklungslabors in unseren Alltag schafft.