Archiv


Big Station is watching you

Alle großen Schiffe sind mit einem System ausgestattet, das automatisch per Funk Name, Position, Kurs und Geschwindigkeit mitteilt. Auf diese Weise lässt sich sofort erkennen, welche Schiffe welchen Hafen ansteuern.

Von Dirk Lorenzen |
    Allerdings hat das Funksystem auf der Erde nur eine Reichweite von etwa siebzig Kilometern. Was sich auf hoher See tut, entzieht sich den Funkstationen an Land - denn aufgrund der Erdkrümmung kommen die Signale nicht mehr an.

    Tatsächlich sind die Schiffssender so stark, dass das Signal mehr als 500 Kilometer weit reicht - und zwar hoch in den Weltraum. Es ist also bequem auf der Internationalen Raumstation zu empfangen.

    Auf der Raumstation ist ein bei Astrium in Bremen gebautes Empfangssystem montiert, das jetzt ununterbrochen auf die Schiffskennungen von unten horcht. Zwar hat die ISS nie ganze Ozeane im Blick, aber im Laufe eines Tages deckt sie praktisch die gesamte Erdoberfläche ab, mit Ausnahme der Polargebiete.

    Binnen zwölf Stunden registriert die ISS oft bis zu 80.000 Schiffssignale. Erstmals sind Schiffe auf hoher See bestens zu verfolgen. Das dient auch der Sicherheit der Schiffe, deren Position bei möglichen Unfällen sofort bekannt ist.

    Es tauchen sogar Schiffssignale mitten in Südamerika auf. Das ist keine Störung: Die Schiffe fahren auf dem Amazonas oder dem Rio Paraná Hunderte Kilometer ins Landesinnere hinein.

    Aus dem All erkennt man auch sofort, wo Seefahrt kaum noch betrieben wird: Der Indische Ozean vor Somalia ist infolge der Piratengefahr praktisch frei von Schiffen - zu beobachten aus 350 Kilometern Höhe.

    Pressemitteilung zum ISS-Projekt

    Bericht zur Schiffsüberwachung mit Hilfe der ISS