
Kein Grund zum Klagen haben die Beiersdorf-Aktionäre: Unter dem Vorstandsvorsitzenden Stefan Heidenreich wächst das Unternehmen stetig und setzt seine Strategie, weltweit neue Märkte zu erschließen, konsequent um. "Wir haben den Umsatz des Konzerns organisch um drei Prozent gesteigert. Nominal lag das Umsatzwachstum bei 6,4 Prozent und die EBIT-Umsatzrendite ohne Sondereffekte lag bei 14,4 Prozent. Nach 13,7 Prozent im Vorjahr."
Die von Stefan Heidenreich initiierte sogenannte Blue Agenda, die Stärkung aller Marken des Konzerns, Innovationen und die Erschließung neuer Märkte, scheint erfolgreich zu sein. Gewachsen sind die Umsätze aus dem Geschäft mit den Marken Nivea, Eucerin und LaPrairie. In Westeuropa gab es zwar einen Umsatzrückgang um 0,4 Prozent. Der konnte aber mehr als aufgefangen werden durch die guten Absatzzahlen des Konzerns in den Regionen, die Beiersdorf schon vor Jahren als neue Zielmärkte ins Visier genommen hatte: "In Osteuropa haben wir beim Umsatz 7,9 Prozent zugelegt. Das Wachstum war im Wesentlichen getrieben durch die sehr gute Entwicklung in Russland. In der Region 'Americas' konnten wir den Umsatz um 8,4 Prozent steigern. In Nordamerika lag das Umsatzwachstum bei 3,9 Prozent, und in Lateinamerika bei 10,9 Prozent."
Gewachsen sind die Umsätze des Konzerns auch in der Region Afrika und Asien. Bei der Marke tesa verzeichnet Beiersdorf aber ein, so Stefan Heidenreich, verhaltenes Wachstum. Unterm Strich haben sich die Umsatzregionen in den letzten vier Jahren leicht verschoben. 2011 machte Beiersdorf etwas mehr als Hälfte seines Umsatzes in Westeuropa, heute hat sich das Verhältnis zugunsten der Märkte im Rest der Welt. Nur moderat gewachsen sind die Umsätze der Konzerntochter tesa.
Markteinführung eines neuen Produkts
Den Grund dafür vermutet Jörg Philipp Frey, Analyst bei Warburg Research in den zuletzt weltweit signifikant gesunkenen Wachstumsraten. Betroffen davon sind eben auch die Firmen, an die tesa Spezial-Klebstoffe liefert, zum Beispiel für Handy-Displays, so Jörg Philipp Frey: "Was natürlich klar ist: Samsung und Apple, die großen Hersteller von Smartphones und natürlich Tablets, etc., wo viele Anwendungen letztendlich von tesa reingehen, die sehr hochmargig sind. Das ist ein wichtiges Anwendungsgebiet, wo man Zulieferer der Smartphone-Industrie ist. Natürlich ist das ein Gegenwind, wenn sich die Wachstumsraten dort abschwächen."
Andererseits, so der Analyst, hat tesa dem Mutterhaus in den vergangenen Jahren gute Umsatzsteigerungen beschert, die sich in konjunkturell schwierigen Zeiten nicht einfach wiederholen ließen.
Mit welcher Innovation Beiersdorf neue Kunden gewinnen möchte, dass verriet der Vorstandsvorsitzende Stefan Heidenreich am Ende der heutigen Bilanz-Pressekonferenz: " Eine unserer größten Innovationen 2016 steht aktuell vor der weltweiten Markteinführung: Nivea Protect and Care-Deodorant. Die innovative Formel kombiniert erstmals 48-Stunden-Schutz mit der einzigartigen Pflege und dem typischen Duft der Nivea-Creme. Von dem Produkt versprechen wir uns sehr, sehr viel!"