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"Bild"-Zeitung
Diekmann tritt als Chefredakteur ab

Kai Diekmann gibt seinen Posten als Chefredakteur der "Bild" auf. In den 15 Jahren seit seinem Antritt hat sich die Auflage der Zeitung halbiert. Diekmann wechselt im Springer-Verlag eine Ebene höher und leitet künftig alle Zeitungen der Bild-Gruppe. Für ihn kommt Tanit Koch, bisher stellvertretende Chefredakteurin. Wer ist sie und was bedeutet der Wechsel für "Bild"?

Brigitte Baetz im Gespräch mit Thielko Grieß |
    Kai Diekmann argumentiert gestenreich bei einer Diskussionsveranstaltung.
    Kai Diekmann tritt als Bild-Chefredakteur ab, bleibt dem Springer-Verlag aber erhalten. (imago / Eibner)
    Die 38-jährige Tanit Koch ist "ein Springer-Gewächs durch und durch", erläutert Deutschlandfunk-Medienredakteurin Brigitte Baetz. Koch hat die Axel-Springer-Journalistenschule besucht, war Büroleiterin von Kai Diekmann und seit Februar 2014 stellvertretende Chefredakteurin und Leiterin der Unterhaltungsredaktion - "wobei man dazu sagen muss, die ganze 'Bild'-Zeitung ist ja eher ein Unterhaltungsmedium".
    Die Gründe für den Wechsel sind offiziell nicht bekannt. Baetz vermutet, dass der Posten als "Bild"-Chefredakteur in Zeiten von Print als Auslaufmodell nicht mehr so bedeutend ist. "Wenn es weniger wichtig wird, so ein Posten, dann kommen auch gerne die Frauen ran." Dass sich die "Bild"-Zeitung für Flüchtlinge einsetze, komme bei Käufern weniger gut an, für eine Kurskorrektur brauche man also jemand Neues. Eine Frau könne da ein bisschen was verändern.
    Diekmann bleibe der große Zampano, sagt Baetz. Er werde nun als Herausgeber der Bild-Gruppe "Ober-Chefredakteur", "um über seine ganzen Blätter und auch Bild online zu herrschen" und werde die Branche in Atem halten.