" Es gibt nicht dieses Spartendenken. So, ich bin jetzt Maler und deshalb kann ich mich nur als Maler betätigen. Es gibt so viele Beispiele von Künstlern, Autoren , von Filmemachern, die gleichzeitig noch in anderen Sparten arbeiten. Bei Gabriela Fridriksdóttir . Sie macht gleichzeitig die Plattencover für Björk. Hier würde man sagen: "Warum machst du Plattencover? Du bist so eine große Künstlerin und jetzt auf einmal Plattencover. "Das ist da gar kein Problem. "
Allerdings gilt die Popsängerin Björk Gudmundsdottir, die weltweit nur als Björk bekannt ist, mit ihren teils punkigen, teils traditionellen Musikprojekten natürlich schon lange als Ikone Islands. Ihr Mann ist der New Yorker Künstler Matthew Barney, der zusammen mit deren Freundin, nämlich: Gabriela Fridriksdottir in diesem Sommer beim Kunstfestival in Reykjavik ausstellte. Man kennt sich eben in Island.
Und insofern ist es auch für Gabriela Fridriksdottir, die Vertreterin Islands auf der diesjährigen Biennale in Venedig, schon fast Ehrensache ihre Videoinstallationen mit Björk-Kompositionen zu unterlegen. Fridriksdottir, die wie Matthew Barney eine besondere Vorliebe für Schleim und Erde hegt, versteht sich übrigens als Bildhauerin, Malerin, Komponistin und Animatorin.
Auf vier Flachbildschirmen, die sich an den vier Wänden des erdfarben gestrichenen Raums, befinden, laufen Stummfilme, die Fridriksdottir mit Schauspielern und Tänzern gedreht hat. Ihr Inhalt bleibt zum Teil rätselhaft: Man sieht altertümlich gekleidete Menschen, die im Halbdunkeln versuchen, in Schlamm und Baumhöhlen zu graben, möglicherweise auf der Suche nach Nahrung, denn immer wieder befördern sie weiße, glitschige Stücke zu Tage, die Wurzeln, aber auch Maden sein könnten.
Haraldur Jonsson, einst Student der Düsseldorfer Kunsthochschule, hat in einer Art fotografischen Tagebuch Sequenzen seines Lebens in Island festgehalten. Er assoziiert mit seiner Heimat - dem Land, in dem es im Sommer meist nicht wärmer als 16 Grad und im Winter nur wenige Stunden hell ist, Begriffe wie Urwelt, Apokalypse und Dämmerung. Doch am Wichtigsten sei seine Lage zwischen zwei auseinanderdriftenden Kontinentalplatten.
" Ja, die Wunde. Island ist eine Kontinent zwischen Amerika und Europa. Aber es ist gleichzeitig eine verletzte Körper aus den zwei Spalten, das kommen zusammen. Und die Kultur und die Vegetation und alles was da passiert, ist wie trockenes Blut auf deiner Haut. "
Feuer und Eis, Geysire, heiße Quellen und Vulkane gehören zu dem Bild, das Touristen heute von Island haben. Einer der ersten, war der Fotograf Alfred Ehrhard, der sich 1938 in einem per Schiff importierten Ford auf eine Film- und Photoexpedition durch Island machte. Island, in gewisser Weise ein Urgermanien, übte auch auf den Bauhausschüler Erhardt eine besondere Faszination aus. Die Kalksinter-Ablagerungen, Schlammkrakeluren und Basaltformationen, die er zum Teil aus nächster Nähe fotografierte, wirken nicht zufällig fast wie Luftaufnahmen, erklärt die Leiterin der Alfred-Erhardt-Stiftung Christiane Stahl:
" Ob man das Kosmos nennen mag oder Gott, es ist auf jeden Fall so, dass man versucht hat zu zeigen, egal, ob man sich im Mikrokosmos was ankuckt oder im Makrokosmos, Es gibt einheitlich Formprinzipien und die gestalten nicht nur die Natur, sondern auch uns, denn wir sind Teil der Natur. "
Menschen beim Schafabtrieb, ein Jugendlicher, der aus purer Großmannssucht durch einen eiskalten See reitet, ein alter Mann vor seiner Hütte, und ein anderer mit schlohweißen Haaren vor schneebedeckten Felsen. Schwarz-Weißbilder von Ragnar Axelsson. Der international unter dem Pseudonym RAX bekannt gewordene Fotograf, dessen Bilder von Time, Life, Stern und Le Figaro regelmäßig publiziert werden, reist als Fotojournalist für die größte isländische Zeitung Morgunbladid unablässig durch seine Heimat. Er fotografiert gewissermaßen gegen die Globalisierung an und schafft ein fotografisches Gedächtnis für manche längst vergangenen Lebensformen auf Island.
" Was ihn auszeichnet ist, dass er sich für die traditionellen Lebensweisen der Isländer interessiert hat von Anfang an und mit dem größten Bedauern zuschaut, zum Beispiel wie Holzboote ersetzt werden aufgrund von Globalisierungsmaßnahmen durch Plastikboote. Wie Hütten, die vor fünfzehn Jahren noch bewohnt wurden aufgeben wurden und wie das traditionelle leben der Fischer, Bauern und Schaftreiber zunehmend zurückgedrängt wird. "
Ohne die Globalisierung freilich - hätten auch die industriell gefertigten Abflussrohre, die der berühmteste Klangkünstler Islands Finnbogi Petursson hintereinander in die Spitze des Raumes gehängt hat und in denen durch Lautsprecher eine Klangwelle gleich den Wellen des Meeres entstehen soll - nicht aus der nördlichsten Peripherie Europas ihren Weg nach Deutschland gefunden.
Allerdings gilt die Popsängerin Björk Gudmundsdottir, die weltweit nur als Björk bekannt ist, mit ihren teils punkigen, teils traditionellen Musikprojekten natürlich schon lange als Ikone Islands. Ihr Mann ist der New Yorker Künstler Matthew Barney, der zusammen mit deren Freundin, nämlich: Gabriela Fridriksdottir in diesem Sommer beim Kunstfestival in Reykjavik ausstellte. Man kennt sich eben in Island.
Und insofern ist es auch für Gabriela Fridriksdottir, die Vertreterin Islands auf der diesjährigen Biennale in Venedig, schon fast Ehrensache ihre Videoinstallationen mit Björk-Kompositionen zu unterlegen. Fridriksdottir, die wie Matthew Barney eine besondere Vorliebe für Schleim und Erde hegt, versteht sich übrigens als Bildhauerin, Malerin, Komponistin und Animatorin.
Auf vier Flachbildschirmen, die sich an den vier Wänden des erdfarben gestrichenen Raums, befinden, laufen Stummfilme, die Fridriksdottir mit Schauspielern und Tänzern gedreht hat. Ihr Inhalt bleibt zum Teil rätselhaft: Man sieht altertümlich gekleidete Menschen, die im Halbdunkeln versuchen, in Schlamm und Baumhöhlen zu graben, möglicherweise auf der Suche nach Nahrung, denn immer wieder befördern sie weiße, glitschige Stücke zu Tage, die Wurzeln, aber auch Maden sein könnten.
Haraldur Jonsson, einst Student der Düsseldorfer Kunsthochschule, hat in einer Art fotografischen Tagebuch Sequenzen seines Lebens in Island festgehalten. Er assoziiert mit seiner Heimat - dem Land, in dem es im Sommer meist nicht wärmer als 16 Grad und im Winter nur wenige Stunden hell ist, Begriffe wie Urwelt, Apokalypse und Dämmerung. Doch am Wichtigsten sei seine Lage zwischen zwei auseinanderdriftenden Kontinentalplatten.
" Ja, die Wunde. Island ist eine Kontinent zwischen Amerika und Europa. Aber es ist gleichzeitig eine verletzte Körper aus den zwei Spalten, das kommen zusammen. Und die Kultur und die Vegetation und alles was da passiert, ist wie trockenes Blut auf deiner Haut. "
Feuer und Eis, Geysire, heiße Quellen und Vulkane gehören zu dem Bild, das Touristen heute von Island haben. Einer der ersten, war der Fotograf Alfred Ehrhard, der sich 1938 in einem per Schiff importierten Ford auf eine Film- und Photoexpedition durch Island machte. Island, in gewisser Weise ein Urgermanien, übte auch auf den Bauhausschüler Erhardt eine besondere Faszination aus. Die Kalksinter-Ablagerungen, Schlammkrakeluren und Basaltformationen, die er zum Teil aus nächster Nähe fotografierte, wirken nicht zufällig fast wie Luftaufnahmen, erklärt die Leiterin der Alfred-Erhardt-Stiftung Christiane Stahl:
" Ob man das Kosmos nennen mag oder Gott, es ist auf jeden Fall so, dass man versucht hat zu zeigen, egal, ob man sich im Mikrokosmos was ankuckt oder im Makrokosmos, Es gibt einheitlich Formprinzipien und die gestalten nicht nur die Natur, sondern auch uns, denn wir sind Teil der Natur. "
Menschen beim Schafabtrieb, ein Jugendlicher, der aus purer Großmannssucht durch einen eiskalten See reitet, ein alter Mann vor seiner Hütte, und ein anderer mit schlohweißen Haaren vor schneebedeckten Felsen. Schwarz-Weißbilder von Ragnar Axelsson. Der international unter dem Pseudonym RAX bekannt gewordene Fotograf, dessen Bilder von Time, Life, Stern und Le Figaro regelmäßig publiziert werden, reist als Fotojournalist für die größte isländische Zeitung Morgunbladid unablässig durch seine Heimat. Er fotografiert gewissermaßen gegen die Globalisierung an und schafft ein fotografisches Gedächtnis für manche längst vergangenen Lebensformen auf Island.
" Was ihn auszeichnet ist, dass er sich für die traditionellen Lebensweisen der Isländer interessiert hat von Anfang an und mit dem größten Bedauern zuschaut, zum Beispiel wie Holzboote ersetzt werden aufgrund von Globalisierungsmaßnahmen durch Plastikboote. Wie Hütten, die vor fünfzehn Jahren noch bewohnt wurden aufgeben wurden und wie das traditionelle leben der Fischer, Bauern und Schaftreiber zunehmend zurückgedrängt wird. "
Ohne die Globalisierung freilich - hätten auch die industriell gefertigten Abflussrohre, die der berühmteste Klangkünstler Islands Finnbogi Petursson hintereinander in die Spitze des Raumes gehängt hat und in denen durch Lautsprecher eine Klangwelle gleich den Wellen des Meeres entstehen soll - nicht aus der nördlichsten Peripherie Europas ihren Weg nach Deutschland gefunden.