Fehlende Schulprogramme
Bildungsforscher: "Wer soziale Kompetenzen nicht lernt, leidet sein Leben lang darunter"

"Nicht für die Schule, sondern für das Leben lernen wir" - so oder so ähnlich hört man das öfters. Der Bildungsforscher Ulrich Trautwein erkennt hier allerdings Lücken. Er sieht Bedarf, Programme zum Erlernen von sozial-emotionalen Kompetenzen an Schulen zu integrieren. Dabei gehe es etwa um den Umgang mit negativen Emotionen, Konfliktfähigkeit oder Selbstmanagement.

    Schüler einer 5. Klasse sitzen an einem Tisch und malen
    Gruppenarbeit in einer Schule (Symbolbild) (picture alliance/ dpa/ Uwe Anspach)
    Trautwein ist Professor für Empirische Bildungsforschung an der Universität Tübingen. Er sagte im Deutschlandfunk, es brauche zwar kein eigenes Schulfach; Sozial-emotionales Lernen müsse aber mitgedacht und in der DNA von Schule verankert sein. Dafür müsse das Thema besser in die Aus- und Fortbildung von Lehrkräften integriert werden.
    Studien zeigten, dass die Vermittlung dieser sozial-emotionalen Kompetenzen zum Erfolg führe, so Trautwein. Kinder ohne diese Kompetenzen würden ein Leben lang darunter leiden. In erfolgreichen Bildungsländern wie Kanada oder Singapur gebe es bereits entsprechende Programme in Schulen.
    Diese Nachricht wurde am 04.09.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.