Sonntag, 28. April 2024

Verein Deutsche Sprache
Bildungsministerin Stark-Watzinger zum "Sprachpanscher 2023" gekürt

Bundesbildungsministerin Stark-Watzinger (FDP) ist vom Verein Deutsche Sprache (VDS) zum "Sprachpanscher 2023" ernannt worden. Zur Begründung hieß es, sie wolle mit ihrer Partei durchsetzen, "künftig in deutschen Behörden Englisch als Verwaltungssprache einzuführen", was ausländischen Fachkräften angeblich den Behördengang erleichtern soll.

27.08.2023
    Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung, spricht im Bundestag.
    Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Bildung und Forschung (Michael Kappeler/dpa)
    Dies sei nicht nur ein teures und bürokratisches Projekt, sondern entwerte die Stellung der deutschen Sprache, sagte der VDS-Vorsitzende Walter Krämer. "Arbeitskräften aus dem Ausland signalisiert das doch nur: Ihr müsst gar kein Deutsch lernen, das braucht ihr nicht. So wird Integration gegen die Wand gefahren."
    Auf den zweiten Platz wählten die VDS-Mitglieder die niedersächsische Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne). Sie befürworte, dass Lehrerinnen und Lehrer im Unterricht eine gendergerechte Sprache verwenden. Auf den Plätzen drei bis fünf liegen die Personalberatung Kienbaum Consultants International, der Direktor der Museumslandschaft Hessen Kassel/Hessen Kassel Heritage, Martin Eberle, und die Imbisskette McDonald's - jeweils für die Nutzung des Englischen oder einer Mischung von Englisch und Deutsch.
    Der VDS ist wegen seines Kampfes für eine angebliche Reinheit der deutschen Sprache unter Sprachwissenschaftlern umstritten. Der Verein zeichnet jedes Jahr Institutionen oder Personen mit dem Negativ-Preis "Sprachpanscher" aus, die aus seiner Sicht besonders missachtend mit der deutschen Sprache umgegangen sind.