Ulrike Burgwinkel: Bildungsstreik, das große Thema in dieser Woche, nicht nur bei uns in "Campus & Karriere". Schüler und Studenten gehen auf die Straße, sie besetzen Seminare, setzen sich vor den Landtag, simulieren sogar Banküberfälle. Also sie provozieren, informieren und appellieren: Bessere Bildungsmöglichkeiten sollen erstreikt werden. Bessere Bildungsmöglichkeiten, das fordert auch der Bundesverband Liberaler Hochschulgruppen, deren Vorsitzender heißt Johannes Knewitz. Guten Tag nach Mainz!
Johannes Knewitz: Ja, hallo, guten Tag!
Burgwinkel: Herr Knewitz, ja, jeder ist irgendwie für bessere Bildungsmöglichkeiten, aber die Mittel und Wege sind verschieden. Der LHG lehnt deutlich Streik ab. Können Sie die Gründe dafür erläutern?
Knewitz: Na ja, zunächst ist der Streik Begriff aus der Lohnarbeit. Ich wäre der Letzte, der gegen Demonstrationen für bessere Bildung ist, aber die Aktionen, die hier vorgenommen werden, gehen weit über das hinaus, was ich als angemessen erachten würde.
Burgwinkel: Denken Sie denn, dass sie helfen können, solche Aktionen?
Knewitz: Na ja, sie generieren zumindest Öffentlichkeit für die Probleme, die an den Universitäten da sind. Nur die Lösungsansätze, die dann dahinterstecken, sind wieder sehr zweifelhaft.
Burgwinkel: Welche Vorschläge würden denn Sie jetzt vertreten wollen, eben als Vorsitzender der Liberalen Hochschulgruppen?
Knewitz: Aus unserer Sicht ist die Problemanalyse auch eine ähnliche. Die Bologna-Studiengänge sind nach wie vor sehr starr, sehr unflexibel, zudem sind die Universitäten absolut nicht ausfinanziert. Der Hochschulzugang ist nach wie vor sehr strikt, und auch das sind die Probleme, die wir angehen wollen. Allerdings denken wir, dass die Bologna-Reformen insbesondere ein Schritt in die richtige Richtung waren, da sie den Hochschulraum für alle oder für sehr viele Leute auch öffnet und wir so sehr viele Leute an die Universitäten bekommen. Insbesondere die Zweiteilung des Studiums ist aus unserer Sicht eine sehr positive Sache. Was wir jetzt verwirklichen müssen, ist eine Flexibilisierung innerhalb der Studiengänge, und wir müssen die Universitäten besser ausstatten, dass die Studiengänge auch so gestaltet werden können, wie sie es sollen, nämlich flexibel, und dass in diesen Studiengängen gute Bildung transportiert werden kann.
Burgwinkel: Also Sie haben jetzt schon einige inhaltliche Aspekte vorgetragen. Welche Vorschläge könnten Sie denn vorbringen, wie kann man das Ganze realisieren?
Knewitz: Zum einen muss man die Hochschulfinanzierung ansprechen, da müssen natürlich sehr viele Gelder fließen, auch in der Zukunft. Wir sind im Moment auf einem Weg, wo das besser wird. Wir haben 18 Milliarden gerade vom Bund zugesagt bekommen für entsprechende Initiativen. Das muss natürlich auch noch weitergehen. Wir müssen von den Ländern und vom Bund auch mehr Geld in die Universitäten bekommen, wir brauchen aber auf der anderen Seite auch strukturelle Reformen. Wir brauchen mehr Eigenständigkeiten für die Universitäten, also eine autonome Universität, die nicht fremdgesteuert von Ministerien agiert, sondern aus sich heraus sich ein Profil bildet, sich differenziert oder abgrenzt von anderen Universitäten, von anderen Hochschulen. Wir brauchen eine Stärkung der Fachhochschulen auch, damit der Bedarf der Studierenden gedeckt werden kann, nach praxisnaher Bildung zum Beispiel. Wir müssen schauen, dass die Universitäten strukturell in die Lage versetzt werden, auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu reagieren.
Burgwinkel: Wünsche der Liberalen Hochschulgruppen für das 21. Jahrhundert, die nicht durch Streik erreicht werden sollen. Geäußert von Johannes Knewitz, dem Vorsitzenden.
Johannes Knewitz: Ja, hallo, guten Tag!
Burgwinkel: Herr Knewitz, ja, jeder ist irgendwie für bessere Bildungsmöglichkeiten, aber die Mittel und Wege sind verschieden. Der LHG lehnt deutlich Streik ab. Können Sie die Gründe dafür erläutern?
Knewitz: Na ja, zunächst ist der Streik Begriff aus der Lohnarbeit. Ich wäre der Letzte, der gegen Demonstrationen für bessere Bildung ist, aber die Aktionen, die hier vorgenommen werden, gehen weit über das hinaus, was ich als angemessen erachten würde.
Burgwinkel: Denken Sie denn, dass sie helfen können, solche Aktionen?
Knewitz: Na ja, sie generieren zumindest Öffentlichkeit für die Probleme, die an den Universitäten da sind. Nur die Lösungsansätze, die dann dahinterstecken, sind wieder sehr zweifelhaft.
Burgwinkel: Welche Vorschläge würden denn Sie jetzt vertreten wollen, eben als Vorsitzender der Liberalen Hochschulgruppen?
Knewitz: Aus unserer Sicht ist die Problemanalyse auch eine ähnliche. Die Bologna-Studiengänge sind nach wie vor sehr starr, sehr unflexibel, zudem sind die Universitäten absolut nicht ausfinanziert. Der Hochschulzugang ist nach wie vor sehr strikt, und auch das sind die Probleme, die wir angehen wollen. Allerdings denken wir, dass die Bologna-Reformen insbesondere ein Schritt in die richtige Richtung waren, da sie den Hochschulraum für alle oder für sehr viele Leute auch öffnet und wir so sehr viele Leute an die Universitäten bekommen. Insbesondere die Zweiteilung des Studiums ist aus unserer Sicht eine sehr positive Sache. Was wir jetzt verwirklichen müssen, ist eine Flexibilisierung innerhalb der Studiengänge, und wir müssen die Universitäten besser ausstatten, dass die Studiengänge auch so gestaltet werden können, wie sie es sollen, nämlich flexibel, und dass in diesen Studiengängen gute Bildung transportiert werden kann.
Burgwinkel: Also Sie haben jetzt schon einige inhaltliche Aspekte vorgetragen. Welche Vorschläge könnten Sie denn vorbringen, wie kann man das Ganze realisieren?
Knewitz: Zum einen muss man die Hochschulfinanzierung ansprechen, da müssen natürlich sehr viele Gelder fließen, auch in der Zukunft. Wir sind im Moment auf einem Weg, wo das besser wird. Wir haben 18 Milliarden gerade vom Bund zugesagt bekommen für entsprechende Initiativen. Das muss natürlich auch noch weitergehen. Wir müssen von den Ländern und vom Bund auch mehr Geld in die Universitäten bekommen, wir brauchen aber auf der anderen Seite auch strukturelle Reformen. Wir brauchen mehr Eigenständigkeiten für die Universitäten, also eine autonome Universität, die nicht fremdgesteuert von Ministerien agiert, sondern aus sich heraus sich ein Profil bildet, sich differenziert oder abgrenzt von anderen Universitäten, von anderen Hochschulen. Wir brauchen eine Stärkung der Fachhochschulen auch, damit der Bedarf der Studierenden gedeckt werden kann, nach praxisnaher Bildung zum Beispiel. Wir müssen schauen, dass die Universitäten strukturell in die Lage versetzt werden, auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts zu reagieren.
Burgwinkel: Wünsche der Liberalen Hochschulgruppen für das 21. Jahrhundert, die nicht durch Streik erreicht werden sollen. Geäußert von Johannes Knewitz, dem Vorsitzenden.