
Zwar sei der Klimawandel ein ernstes Problem, doch bedeute dieser nicht das "Ende der Zivilisation", schrieb Gates in einer Denkschrift. Der Milliardär kritisierte, dass sich Klimaschützer wegen negativer Prognosen zu sehr mit kurzfristigen Zielen zur Reduzierung von CO2-Emissionen und anderen Treibhausgasen beschäftigt hätten. Dadurch seien Ressourcen von effektiveren Dingen abgezogen worden, die zur Verbesserung der Lebensqualität auf einer sich erwärmenden Erde beitrügen.
Oberstes Ziel sollte es sein, Leiden zu verhindern, "insbesondere Leiden von Menschen, die unter den härtesten Bedingungen in den ärmsten Ländern der Welt" lebten, schrieb Gates. Mit seinem 17 Seiten umfassenden Dokument will Gates nach eigenen Angaben ein Zeichen vor der im November beginnenden UNO-Klimakonferenz in Brasilien setzen.
Kritik von Wissenschaftlern
Mehrere Klimaforscher übten Kritik an Gates Ausführungen. Der Direktor des Zentrums für nachhaltige Entwicklung an der Columbia University, Jeffrey Sachs, erklärte, Gates Denkschrift sei "sinnlos, vage, nicht hilfreich und verwirrend". Man könne sowohl die Armut reduzieren als auch etwas gegen den Klimawandel tun, wenn die Öl-Lobby eingedämmt werde.
Die Gates Foundation des Microsoft-Unternehmers hat mehrere Milliarden Dollar in Gesundheitsversorgung, Bildung und die Entwicklungshilfe weltweit gesteckt, unter anderem zum Kampf gegen Aids, Tuberkulose und Malaria. Mehrere reiche Länder, darunter die USA, haben den Umfang ihrer Auslandshilfen zuletzt deutlich reduziert.
Diese Nachricht wurde am 29.10.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
