Susanne Wendt hats ganz gut getroffen. Die diplomierte Sprachlehrerin unterrichtet seit 15 Jahren Russisch an der Volkshochschule in Essen. Ihre Kurse sind beliebt und immer gut besucht:
"Es sind zum größten Teil Deutsche, die entweder private Beziehungen nach Russland haben, die einfach nur reisen wollen. Die bereisen Russland über mehrere Wochen lang, selbstständig, also nicht über das Reisebüro und sie wollen sich dort zurechtfinden. Und es sind auch sehr viele Teilnehmer mit beruflichen Interessen."
Der Unterricht sei anspruchsvoll und die Vorbereitung zeitaufwendig. Das schlägt sich nicht unbedingt in der Bezahlung nieder. Susanne Wendt verdient zwischen 19 und 22 Euro pro Stunde. Da jede Unterrichtsstunde aber genauso lange vorbereitet werden muss, halbiert sich der Satz. Die meisten ihrer Kollegen an deutschen Volkshochschulen würden aber zu Stundenlöhnen arbeiten, die mit denen von Putzfrauen vergleichbar sind.
"Finanziell gesehen ist es wirklich schwierig, davon zu leben. Es gibt neunzehn Euro und es gibt auch weit darunter. Ich kann es nicht prozentual belegen, aber ich würde sagen, mit 22 Euro haben Sie sich eine der wenigen Volkshochschulen rausgesucht, die relativ hoch in der Bezahlung liegen."
Sie hat Glück, denn sie muss von ihrem Job nicht leben und ihre Familie ernähren. Das wäre auch schwierig, denn die Sprachlehrer an der VHS sind Honorarkräfte, müssen sich selbst krankenversichern und werden auch nicht das ganze Jahr über beschäftigt. Über Sommer verdienen sie nichts. Die VHS-Semesterferien dauern in der Regel zwischen einem und drei Monaten. Für Susanne Wendt passt der Job einfach perfekt zu ihrer Lebensplanung:
"Es ist vielleicht nicht unbedingt der Job, um sehr viel Geld zu verdienen. Ich mache es, weil das Lehrerdasein in der Erwachsenenbildung für mich nicht nur Beruf, sondern Berufung ist. Ich bin also auch speziell ausgebildet für die Erwachsenenbildung und habe hier an der Volkshochschule die Möglichkeit gesehen, Beruf und privat, das heißt Familie unter einen Hut zu bekommen. Das heißt, ich konnte in der Erwachsenenbildung weiter abends unterrichten und tagsüber für meine Kinder da sein."
Planungssicherheit gibt es für die Sprachdozenten auch nicht. In vielen Volkshochschulen endet die Anmeldefrist fürs neue Semester erst am Ende des laufenden Semesters. Dann erst wird die Kursplanung gemacht, so Jenny Giambalvo Rode, verantwortlich für die Sprachkurse an der Volkshochschule Kassel.
"Ja, ich habe im Juni 20 Leute angemeldet, dann weiß ich, dass es im September weitergeht. Dann gibt es Dozenten, die sagen, meine melden sich immer erst in der ersten Stunde an oder eine halbe Stunde vor Kursbeginn, aber ich weiß, dass die kommen. Und das sind dann so Dozenten-Kursleitungen-Teilnehmer-Beziehungen und das ist eigentlich die einzige Planungssicherheit, die wir den Dozenten geben können."
Dabei sind die VHS-Sprachkurse nach wie vor sehr beliebt: Rund 1,8 Millionen Menschen lernen in Deutschland jedes Jahr Fremdsprachen an der Volkshochschule. Unterrichtet werden sie von 200.000 Sprachlehrern, das Gros davon arbeitet nebenberuflich. Etwa die Hälfte sind Muttersprachler. Der Renner bei den Fremdsprachen ist nach wie vor Englisch. Gefolgt von Spanisch – das Französisch den Rang abgelaufen hat. Aber auch exotische und alte Sprachen sind beliebt, so Jenny Giambalvo Rode:
"Ich persönlich denke, das ist einfach im Sinn der Globalisierung. Da ist man mit Spanisch einfach als Weltsprache einfach ein bisschen besser gewappnet, wenn man sich ins Ausland interessiert. Und da ist Französisch, ja, das ist die Kultursprache, die auch sehr schön ist, aber wenn ich beruflich außerhalb von Deutschland arbeiten möchte, da bin ich mit Sprachen wie Englisch, Spanisch, Russisch, Japanisch optimaler vorbereitet als mit Französisch."
"Es sind zum größten Teil Deutsche, die entweder private Beziehungen nach Russland haben, die einfach nur reisen wollen. Die bereisen Russland über mehrere Wochen lang, selbstständig, also nicht über das Reisebüro und sie wollen sich dort zurechtfinden. Und es sind auch sehr viele Teilnehmer mit beruflichen Interessen."
Der Unterricht sei anspruchsvoll und die Vorbereitung zeitaufwendig. Das schlägt sich nicht unbedingt in der Bezahlung nieder. Susanne Wendt verdient zwischen 19 und 22 Euro pro Stunde. Da jede Unterrichtsstunde aber genauso lange vorbereitet werden muss, halbiert sich der Satz. Die meisten ihrer Kollegen an deutschen Volkshochschulen würden aber zu Stundenlöhnen arbeiten, die mit denen von Putzfrauen vergleichbar sind.
"Finanziell gesehen ist es wirklich schwierig, davon zu leben. Es gibt neunzehn Euro und es gibt auch weit darunter. Ich kann es nicht prozentual belegen, aber ich würde sagen, mit 22 Euro haben Sie sich eine der wenigen Volkshochschulen rausgesucht, die relativ hoch in der Bezahlung liegen."
Sie hat Glück, denn sie muss von ihrem Job nicht leben und ihre Familie ernähren. Das wäre auch schwierig, denn die Sprachlehrer an der VHS sind Honorarkräfte, müssen sich selbst krankenversichern und werden auch nicht das ganze Jahr über beschäftigt. Über Sommer verdienen sie nichts. Die VHS-Semesterferien dauern in der Regel zwischen einem und drei Monaten. Für Susanne Wendt passt der Job einfach perfekt zu ihrer Lebensplanung:
"Es ist vielleicht nicht unbedingt der Job, um sehr viel Geld zu verdienen. Ich mache es, weil das Lehrerdasein in der Erwachsenenbildung für mich nicht nur Beruf, sondern Berufung ist. Ich bin also auch speziell ausgebildet für die Erwachsenenbildung und habe hier an der Volkshochschule die Möglichkeit gesehen, Beruf und privat, das heißt Familie unter einen Hut zu bekommen. Das heißt, ich konnte in der Erwachsenenbildung weiter abends unterrichten und tagsüber für meine Kinder da sein."
Planungssicherheit gibt es für die Sprachdozenten auch nicht. In vielen Volkshochschulen endet die Anmeldefrist fürs neue Semester erst am Ende des laufenden Semesters. Dann erst wird die Kursplanung gemacht, so Jenny Giambalvo Rode, verantwortlich für die Sprachkurse an der Volkshochschule Kassel.
"Ja, ich habe im Juni 20 Leute angemeldet, dann weiß ich, dass es im September weitergeht. Dann gibt es Dozenten, die sagen, meine melden sich immer erst in der ersten Stunde an oder eine halbe Stunde vor Kursbeginn, aber ich weiß, dass die kommen. Und das sind dann so Dozenten-Kursleitungen-Teilnehmer-Beziehungen und das ist eigentlich die einzige Planungssicherheit, die wir den Dozenten geben können."
Dabei sind die VHS-Sprachkurse nach wie vor sehr beliebt: Rund 1,8 Millionen Menschen lernen in Deutschland jedes Jahr Fremdsprachen an der Volkshochschule. Unterrichtet werden sie von 200.000 Sprachlehrern, das Gros davon arbeitet nebenberuflich. Etwa die Hälfte sind Muttersprachler. Der Renner bei den Fremdsprachen ist nach wie vor Englisch. Gefolgt von Spanisch – das Französisch den Rang abgelaufen hat. Aber auch exotische und alte Sprachen sind beliebt, so Jenny Giambalvo Rode:
"Ich persönlich denke, das ist einfach im Sinn der Globalisierung. Da ist man mit Spanisch einfach als Weltsprache einfach ein bisschen besser gewappnet, wenn man sich ins Ausland interessiert. Und da ist Französisch, ja, das ist die Kultursprache, die auch sehr schön ist, aber wenn ich beruflich außerhalb von Deutschland arbeiten möchte, da bin ich mit Sprachen wie Englisch, Spanisch, Russisch, Japanisch optimaler vorbereitet als mit Französisch."