In einem Brief, der dem Deutschlandfunk vorliegt, setzt sich die damalige Landeswirtschaftsministerin Birgit Breuel bei Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber dafür ein, schwachradioaktive Abfälle der Atomindustrie nicht wie geplant in Schacht Konrad sondern weiter in dem maroden Salzbergwerk zu versenken. Und das, obwohl bereits 1978 ein Einlagerungsstopp für die Asse verhängt worden war. Wie aus dem Brief hervor geht, spielten dabei offenbar Kosten eine erhebliche Rolle. So wurden die Einlagerungskosten für Schacht Konrad auf rund 2100 D-Mark, bei der Asse nur auf 890 D-Mark geschätzt. Die Industrie halte es daher für sinnvoller die Entsorgung primär über die Asse sicher zu stellen, schreibt Breuel an Riesenhuber und sie halte die Argumente der Industrie für so gewichtig, dass es dringend angezeigt sei, sich mit ihnen beschleunigt auseinander zu setzen. Offenbar konnte sich Breuel mit diesem Anliegen nicht durchsetzen, doch die niedersächsischen Landesregierung habe damit bewusst Gefahren ignoriert, kritisiert Detlev Tanke, Umweltexperte der SPD-Landtagsfraktion.
"Ja, wenn das wahr ist, ist klar, dass die CDU-Landesregierung unter Ernst-Albrecht vier Jahre, nachdem 1979 in einem weiteren Gutachten die Durchlässigkeit der Asse bestätigt worden ist, wider besseren Wissen der Atomindustrie ein billiges Endlager anbieten wollte."
Ob Breuel zu diesem Zeitpunkt wusste, dass die Asse einsturzgefährdet und vom Absaufen bedroht ist, das erhofft sich der Ausschuss von Gotthard Führer dem damaligen Präsidenten des Oberbergamtes in Clausthal-Zellerfeld zu erfahren, der heute als Zeuge geladen ist.
Unterdessen hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel heute bekannt gegeben, unter welchen Kriterien ein Schließungskonzept für das marode Atommülllager erstellt werden darf. Bis Ende des Jahres soll entschieden werden, ob die 126.000 Fässer mit Atommüll herausgeholt, unter Tage umgelagert, oder das Salzbergwerk verfüllt werden soll. Die Asse II-Begleitgruppe, bestehend aus regionalen Politikern, Wissenschaftlern und Vertretern der Bürgerinitiative hat einen entsprechenden Kriterienkatalog vorgelegt, den das Bundesamt für Strahlenschutz als Betreiber der Asse akzeptiert hat. Jörg Röhmann, Landrat des Landkreises Wolfenbüttel und Vorsitzender der Begleitgruppe:
"Ich glaube, dass die Bevölkerung einen Anspruch darauf hat, dass wir, bevor wir Entscheidungen treffen, ein Raster festlegen, welche Bedeutung ganz bestimmte Dinge für uns haben. Ein ganz wichtiger Faktor ist die Langzeitsicherheit. Wir sind gewillt, dieses Prüfschema vorher aufzustellen, bevor eine Entscheidung getroffen wird und nicht eine Entscheidung mit einem dann später aufgelegten Prüfschema zu begründen."
Neben der Langzeitsicherheit soll unter anderem die Gesundheit von Bevölkerung und Personal im Vordergrund stehen, außerdem werden die Rücknahmemöglichkeit, der Zeitbedarf und der Schutz des Grund- und Trinkwassers sowie der Biosphäre als Kriterien in die Bewertung einer Schließungsoption einfließen. Die Zusammenarbeit zwischen der Begleitgruppe und der Arbeitsgruppe Optionenvergleich habe sich bewährt, so Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.
"Dass da ein hohes Maß an Skepsis staatlichem Handeln gegenüber existiert, das halte ich für den Normalfall, das ist halt die Erfahrung, die die Menschen hier gemacht haben. Ich finde es deshalb wichtig, alle Maßnahmen zu unternehmen, die für Transparenz sorgen, damit klar ist, auf welcher Basis wir hier eigentlich handeln."
"Ja, wenn das wahr ist, ist klar, dass die CDU-Landesregierung unter Ernst-Albrecht vier Jahre, nachdem 1979 in einem weiteren Gutachten die Durchlässigkeit der Asse bestätigt worden ist, wider besseren Wissen der Atomindustrie ein billiges Endlager anbieten wollte."
Ob Breuel zu diesem Zeitpunkt wusste, dass die Asse einsturzgefährdet und vom Absaufen bedroht ist, das erhofft sich der Ausschuss von Gotthard Führer dem damaligen Präsidenten des Oberbergamtes in Clausthal-Zellerfeld zu erfahren, der heute als Zeuge geladen ist.
Unterdessen hat Bundesumweltminister Sigmar Gabriel heute bekannt gegeben, unter welchen Kriterien ein Schließungskonzept für das marode Atommülllager erstellt werden darf. Bis Ende des Jahres soll entschieden werden, ob die 126.000 Fässer mit Atommüll herausgeholt, unter Tage umgelagert, oder das Salzbergwerk verfüllt werden soll. Die Asse II-Begleitgruppe, bestehend aus regionalen Politikern, Wissenschaftlern und Vertretern der Bürgerinitiative hat einen entsprechenden Kriterienkatalog vorgelegt, den das Bundesamt für Strahlenschutz als Betreiber der Asse akzeptiert hat. Jörg Röhmann, Landrat des Landkreises Wolfenbüttel und Vorsitzender der Begleitgruppe:
"Ich glaube, dass die Bevölkerung einen Anspruch darauf hat, dass wir, bevor wir Entscheidungen treffen, ein Raster festlegen, welche Bedeutung ganz bestimmte Dinge für uns haben. Ein ganz wichtiger Faktor ist die Langzeitsicherheit. Wir sind gewillt, dieses Prüfschema vorher aufzustellen, bevor eine Entscheidung getroffen wird und nicht eine Entscheidung mit einem dann später aufgelegten Prüfschema zu begründen."
Neben der Langzeitsicherheit soll unter anderem die Gesundheit von Bevölkerung und Personal im Vordergrund stehen, außerdem werden die Rücknahmemöglichkeit, der Zeitbedarf und der Schutz des Grund- und Trinkwassers sowie der Biosphäre als Kriterien in die Bewertung einer Schließungsoption einfließen. Die Zusammenarbeit zwischen der Begleitgruppe und der Arbeitsgruppe Optionenvergleich habe sich bewährt, so Bundesumweltminister Sigmar Gabriel.
"Dass da ein hohes Maß an Skepsis staatlichem Handeln gegenüber existiert, das halte ich für den Normalfall, das ist halt die Erfahrung, die die Menschen hier gemacht haben. Ich finde es deshalb wichtig, alle Maßnahmen zu unternehmen, die für Transparenz sorgen, damit klar ist, auf welcher Basis wir hier eigentlich handeln."