"Ich glaube, das muss man sportlich sehen. Die einen werben mit Plakaten, die anderen werben mit guten Hochschulen und einem wunderbaren Standort."
Tim Holborn, Sprecher der Stadt Kiel, sieht die Werbeaktion aus Leipzig gelassen. Es sei doch ein gutes Zeichen, dass die Leipziger in Kiel werben. Das zeige, dass es hier viele gute junge Studierende gebe. Bei der Universität selbst aber scheint man noch nicht so genau zu wissen, wie man auf die offensiven Plakate reagieren soll. "Kein Kommentar", heißt es aus der Verwaltung. Und eine gänzlich andere Interpretation der Werbeaktion ist beim AStA der Universität zu hören. Vorstand Tobias Langguth:
"Also die ganze Leipzig-Werbeaktion – das wirkt erst mal sehr bitter für Kiel. Da steht ja drunter 'Gegen Mangel im Studium'. Und das ist halt leider einfach ein Fakt. In Leipzig ist das Professoren-Studierenden-Verhältnis besser. Die Infrastruktur ist neu. Die Stadt insgesamt hat kulturell mehr zu bieten. Ich kann schon verstehen, dass dann Leute sagen würden: Ich gehe dann lieber nach Ostdeutschland."
Tatsächlich aber dürfte es schwierig sein, Studierende aus Kiel abzuwerben. Über 80 Prozent der insgesamt knapp 23.000 Studierenden kommen ursprünglich aus Schleswig-Holstein und sind oft sehr ortsverbunden. Eine kleine Umfrage auf dem Campus bestätigt das. Ein Studium in Leipzig?
"Auf keinen Fall! Kiel ist schön. Die Campus-Suite, die Nähe zum Meer ist schön. Kiel hat mehr zu bieten, würde ich jetzt sagen. Leipzig ist mir persönlich viel zu groß. Ich mag es lieber ein bisschen familiär an der Uni, man kennt viele Leute, man trifft sich auch wieder. Und dass das Bier billiger ist, das ist egal."
Billiges Bier, günstiger und guter Wohnraum, eine reiches Kulturangebot – auch AStA-Vorstand Tobias Langguth würde sich trotz aller Kritik an den Kieler Verhältnissen nicht abwerben lassen:
"Ich bin jetzt seit fast fünf Jahren hier, bin kurz vor meiner Abschlussarbeit. Und man identifiziert sich irgendwann mit seiner Hochschule, auch wenn es nicht so rosig ist. Oder vielleicht gerade deswegen. Da entwickelt man ja dann irgendwie so ein Beschützerinstinkt. Und dann kommt so ein Plakat an und schießt so quer von der Seite. Und dann denkt man natürlich schon so ein bisschen: Ihr – ihr Schlitzohren! – um es jetzt mal höflich auszudrücken."
Tim Holborn, Sprecher der Stadt Kiel, sieht die Werbeaktion aus Leipzig gelassen. Es sei doch ein gutes Zeichen, dass die Leipziger in Kiel werben. Das zeige, dass es hier viele gute junge Studierende gebe. Bei der Universität selbst aber scheint man noch nicht so genau zu wissen, wie man auf die offensiven Plakate reagieren soll. "Kein Kommentar", heißt es aus der Verwaltung. Und eine gänzlich andere Interpretation der Werbeaktion ist beim AStA der Universität zu hören. Vorstand Tobias Langguth:
"Also die ganze Leipzig-Werbeaktion – das wirkt erst mal sehr bitter für Kiel. Da steht ja drunter 'Gegen Mangel im Studium'. Und das ist halt leider einfach ein Fakt. In Leipzig ist das Professoren-Studierenden-Verhältnis besser. Die Infrastruktur ist neu. Die Stadt insgesamt hat kulturell mehr zu bieten. Ich kann schon verstehen, dass dann Leute sagen würden: Ich gehe dann lieber nach Ostdeutschland."
Tatsächlich aber dürfte es schwierig sein, Studierende aus Kiel abzuwerben. Über 80 Prozent der insgesamt knapp 23.000 Studierenden kommen ursprünglich aus Schleswig-Holstein und sind oft sehr ortsverbunden. Eine kleine Umfrage auf dem Campus bestätigt das. Ein Studium in Leipzig?
"Auf keinen Fall! Kiel ist schön. Die Campus-Suite, die Nähe zum Meer ist schön. Kiel hat mehr zu bieten, würde ich jetzt sagen. Leipzig ist mir persönlich viel zu groß. Ich mag es lieber ein bisschen familiär an der Uni, man kennt viele Leute, man trifft sich auch wieder. Und dass das Bier billiger ist, das ist egal."
Billiges Bier, günstiger und guter Wohnraum, eine reiches Kulturangebot – auch AStA-Vorstand Tobias Langguth würde sich trotz aller Kritik an den Kieler Verhältnissen nicht abwerben lassen:
"Ich bin jetzt seit fast fünf Jahren hier, bin kurz vor meiner Abschlussarbeit. Und man identifiziert sich irgendwann mit seiner Hochschule, auch wenn es nicht so rosig ist. Oder vielleicht gerade deswegen. Da entwickelt man ja dann irgendwie so ein Beschützerinstinkt. Und dann kommt so ein Plakat an und schießt so quer von der Seite. Und dann denkt man natürlich schon so ein bisschen: Ihr – ihr Schlitzohren! – um es jetzt mal höflich auszudrücken."