Energisch grüßt Claudine von ihrem Laufgestell Léon. Der sitzt in der Diele des öffentlichen Seniorenheims "Sancta Maria" mit einem verletzten Fuß im Rollstuhl. Claudine und Léon sind Franzosen. "Woon-en Zorgcentrum Sancta Maria" liegt in Wevelgem, einem Dorf in Südwestflandern. Wevelgem ist zwar nur wenige Kilometer von der französischen Grenze entfernt, aber doch im flämischen Landesteil Belgiens. Der 95-jährige Künstler Léon Tille erzählt, wie er hierher kam:
"Sancta Maria hat in Frankreich einen sehr guten Ruf, insbesondere in den grenznahen nördlichen Departements. Lange bevor ich hier einzog, hatte ich schon von Sancta Maria gehört."
Vor sieben Jahren übersiedelte Léon Tille nach Wevelgem, zusammen mit seiner Ehrfrau. Sie starb in dem flämischen Heim. Er blieb:
"Der Preis ist sehr scharf kalkuliert. Und die Versorgung ist gut. Die ist auch in Frankreich in Ordnung, aber hier, in diesem Seniorenheim, sind all unsere 'Mädchen' doch besser. Die arbeiten, setzen sich voll ein, sind auch in den schwierigsten Fällen richtig liebevoll. In Frankreich, wo die Heime sehr groß sind, hat niemand Zeit für die Senioren, insbesondere für die pflegebedürftigen. Die werden schnell abgefertigt. Obwohl sie viel Arbeit haben, ist unseren 'Mädchen' hier nichts zuviel."
Léon Tille spricht, wie die 54 Landsleute, die in Sancta Maria leben, nur Französisch. Verständigungsprobleme gibt es jedoch nicht, betont Direktorin Kristien ’t Kint:
"Natürlich spricht das Personal Niederländisch. Aber alle können genug Französisch für die alltäglichen Gespräche. Für schwierige Gespräche, zum Beispiel über die medizinische Versorgung der unheilbar Kranken, haben wir eine kleine Gruppe sprachversierter Mitarbeiter."
Irène Provost ist eine schmächtige 92-jährige, die lange ein Lebensmittelgeschäft in der Nähe von Roubaix hatte. Nach einem langen Krankenhausaufenthalt brachten ihre Kinder sie nach Wevelgem:
"Gewiss, wir werden hier gut versorgt. Aber ich bin wohlauf, ich brauche diese Versorgung nicht. Ich habe Heimweh, ich möchte weg von hier, in das französische Heim, wo ich vor meinem Krankenhausaufenthalt war. Aber meine Söhne sagen: Hier bist Du gut aufgehoben, in Frankreich findet man kein Zimmer, und wenn, dann kostet das mehr."
"Sancta Maria" verlangt für ein Einzelzimmer pro Tag 30 Euro 64. Ein Ehepaar zahlt für ein Doppelzimmer 51 Euro 48 pro Tag. Auf der anderen Seite der Grenze, im französischen Departement Nord-Pas-de-Calais, kostet das Einzelzimmer in einem vergleichbaren Haus 42 Euro 73, das Ehepaar-Zimmer 66 Euro 47. Längerfristig ist Belgien sogar noch günstiger:
"In Frankreich gibt es kaum Betten für pflegebedürftige Senioren, und deshalb lange Wartezeiten. Alle Extrakosten für die Pflege - zwischen 5 und 15 Euro pro Tag - werden auf den Zimmerpreis drauf geschlagen. Das ist hier nicht der Fall."
Die 30 Euro 64 oder 51 Euro 48, die "Sancta Maria" von den Senioren pauschal für ein Einzel-, bzw. Ehepaarzimmer verlangt, reichen natürlich nicht für Pflegefälle. Dafür zahlen die belgischen Sozialversicherungsträger einen Zuschuss von 15 bis 50 Euro täglich. Im Fall der französischen Staatsbürger wird er von den französischen Trägern zurückerstattet. Doch danach bittet Frankreich seine Landsleute in belgischen Heimen nicht zur Kasse. Claudine, Irène und Léon haben es im belgischen Wevelgem wirklich gut.
"Sancta Maria hat in Frankreich einen sehr guten Ruf, insbesondere in den grenznahen nördlichen Departements. Lange bevor ich hier einzog, hatte ich schon von Sancta Maria gehört."
Vor sieben Jahren übersiedelte Léon Tille nach Wevelgem, zusammen mit seiner Ehrfrau. Sie starb in dem flämischen Heim. Er blieb:
"Der Preis ist sehr scharf kalkuliert. Und die Versorgung ist gut. Die ist auch in Frankreich in Ordnung, aber hier, in diesem Seniorenheim, sind all unsere 'Mädchen' doch besser. Die arbeiten, setzen sich voll ein, sind auch in den schwierigsten Fällen richtig liebevoll. In Frankreich, wo die Heime sehr groß sind, hat niemand Zeit für die Senioren, insbesondere für die pflegebedürftigen. Die werden schnell abgefertigt. Obwohl sie viel Arbeit haben, ist unseren 'Mädchen' hier nichts zuviel."
Léon Tille spricht, wie die 54 Landsleute, die in Sancta Maria leben, nur Französisch. Verständigungsprobleme gibt es jedoch nicht, betont Direktorin Kristien ’t Kint:
"Natürlich spricht das Personal Niederländisch. Aber alle können genug Französisch für die alltäglichen Gespräche. Für schwierige Gespräche, zum Beispiel über die medizinische Versorgung der unheilbar Kranken, haben wir eine kleine Gruppe sprachversierter Mitarbeiter."
Irène Provost ist eine schmächtige 92-jährige, die lange ein Lebensmittelgeschäft in der Nähe von Roubaix hatte. Nach einem langen Krankenhausaufenthalt brachten ihre Kinder sie nach Wevelgem:
"Gewiss, wir werden hier gut versorgt. Aber ich bin wohlauf, ich brauche diese Versorgung nicht. Ich habe Heimweh, ich möchte weg von hier, in das französische Heim, wo ich vor meinem Krankenhausaufenthalt war. Aber meine Söhne sagen: Hier bist Du gut aufgehoben, in Frankreich findet man kein Zimmer, und wenn, dann kostet das mehr."
"Sancta Maria" verlangt für ein Einzelzimmer pro Tag 30 Euro 64. Ein Ehepaar zahlt für ein Doppelzimmer 51 Euro 48 pro Tag. Auf der anderen Seite der Grenze, im französischen Departement Nord-Pas-de-Calais, kostet das Einzelzimmer in einem vergleichbaren Haus 42 Euro 73, das Ehepaar-Zimmer 66 Euro 47. Längerfristig ist Belgien sogar noch günstiger:
"In Frankreich gibt es kaum Betten für pflegebedürftige Senioren, und deshalb lange Wartezeiten. Alle Extrakosten für die Pflege - zwischen 5 und 15 Euro pro Tag - werden auf den Zimmerpreis drauf geschlagen. Das ist hier nicht der Fall."
Die 30 Euro 64 oder 51 Euro 48, die "Sancta Maria" von den Senioren pauschal für ein Einzel-, bzw. Ehepaarzimmer verlangt, reichen natürlich nicht für Pflegefälle. Dafür zahlen die belgischen Sozialversicherungsträger einen Zuschuss von 15 bis 50 Euro täglich. Im Fall der französischen Staatsbürger wird er von den französischen Trägern zurückerstattet. Doch danach bittet Frankreich seine Landsleute in belgischen Heimen nicht zur Kasse. Claudine, Irène und Léon haben es im belgischen Wevelgem wirklich gut.