Mit gefälschten Anabolika fing es an. Dann eroberten "Lifestylpräparate" den Online-Markt im Internet: Vor allem Pillen gegen Potenzstörungen, aber auch Medikamente gegen Übergewicht und Haarausfall, so Prof. Harald Schweim, Pharmakologe von der Uni Bonn:
"Es ist so, dass man sagen kann, heutzutage wird alles gefälscht. Inzwischen hat uns da ein Massenmarkt erreicht. Es wird Insulin gefälscht, es werden Antibiotika gefälscht, es werden Hormonprodukte gefälscht. Die Antibabypille ist ein typisches Fälschungsprodukt. Aber es geht hin bis zu gefälschter Brandsalbe und auch inzwischen in Europa gefälschte Schmerzmittel, wo man sich fragen kann, wie ist da eigentlich noch dran zu verdienen."
Schätzungen zufolge sind 50 Prozent der im Internet angebotenen Medikamente gefälscht. Die Internetapotheken sitzen in Indien und China. Aber auch in Europa, darunter Groß Britannien, Island, Tschechien und Holland. Dr. Mona Tawab vom Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker analysiert die gefälschten Präparate regelmäßig.
"Also im besten Fall, kann man sagen, sind die Tabletten wirkungslos. Wenn man Glück hat, ist da nur Traubenzucker drin. Das Problem ist aber, wir wissen gar nicht, was in diesen Tabletten alles enthalten ist. Es können Verunreinigungen drin sein. Es können Schwermetalle drin sein, und die können wirklich zum Tod führen. Oder wir haben eine erhöhte Dosis des Wirkstoffes, da hat man mit versteckten Nebenwirkungen zu rechnen. Es kann zu Herzrasen kommen, und auch das kann zum Tod führen. Also ich übertreibe hier keineswegs wenn ich sage, dass diese Qualitativ minderwertigen Arzneimittel tatsächlich ein Todesrisiko mit sich tragen."
Vor allem dann, wenn die Pillen aus asiatischen Hinterhof-Fabriken stammen – hergestellt nicht selten im Betonmischer. Zunehmend nutzen die Arzneimittelfälscher aber auch professionelle Methoden. Denn die Margen sind enorm: Bei Potenzmitteln kann der Gewinn das 1600-fache betragen. Noch einmal Prof. Schweim.
"In Großbritannien ist eine Fälscherwerkstatt aufgeflogen, in der standen Tablettenmaschinen, die 250.000 Euro wert waren. Und die haben unter nahezu industriellen Bedingungen produziert. Das heißt, gefälschte Produkt sind immer schwieriger zu identifizieren."
Die Abgabe von Arzneimitteln, die klinisch weder geprüft noch zugelassen wurden, ist in Deutschland verboten, um Patienten vor gefährlichen Nebenwirkungen schützen. Kriminelle Arzneimittelfälscher tarnen sich deshalb im Internet, präsentieren sich als normale Versandapotheke. Ein extrem niedriger Preis, so Magdalene Linz vom Apothekerverband, sollte den Verbraucher hellhörig machen.
"Das ist sicherlich auch ein Problem, dass der niedrige Preis dann ebenfalls ein Anreiz ist, aber genau das sollte einem auch zu denken geben, dass für diesen niedrigen Preis vermutlich kein ordnungsgemäß produziertes Arzneimittel zu bekommen ist. Und auch das muss eben auch immer wieder der Bevölkerung deutlich gemacht werden, dass man auch da kritisch sein sollte. Da ist Geiz nicht nur geil, sondern da könnte Geiz tödlich sein."
Auch wenn verordnungspflichtige Medikamente ohne Rezept bestellt werden können, steckt in der Regel eine Fälscherbande dahinter. Unproblematisch indes sind Versandapotheken mit Sitz in Deutschland: Hierbei handelt es sich um vollwertige "Vor-Ort-Apotheken" mit einer speziellen Versandhandelserlaubnis. Erkennbar auch am Siegel der Versandapotheke: Ein ockerfarbener Kreis mit dem Abbild einer Hand.
"Es ist so, dass man sagen kann, heutzutage wird alles gefälscht. Inzwischen hat uns da ein Massenmarkt erreicht. Es wird Insulin gefälscht, es werden Antibiotika gefälscht, es werden Hormonprodukte gefälscht. Die Antibabypille ist ein typisches Fälschungsprodukt. Aber es geht hin bis zu gefälschter Brandsalbe und auch inzwischen in Europa gefälschte Schmerzmittel, wo man sich fragen kann, wie ist da eigentlich noch dran zu verdienen."
Schätzungen zufolge sind 50 Prozent der im Internet angebotenen Medikamente gefälscht. Die Internetapotheken sitzen in Indien und China. Aber auch in Europa, darunter Groß Britannien, Island, Tschechien und Holland. Dr. Mona Tawab vom Zentrallaboratorium Deutscher Apotheker analysiert die gefälschten Präparate regelmäßig.
"Also im besten Fall, kann man sagen, sind die Tabletten wirkungslos. Wenn man Glück hat, ist da nur Traubenzucker drin. Das Problem ist aber, wir wissen gar nicht, was in diesen Tabletten alles enthalten ist. Es können Verunreinigungen drin sein. Es können Schwermetalle drin sein, und die können wirklich zum Tod führen. Oder wir haben eine erhöhte Dosis des Wirkstoffes, da hat man mit versteckten Nebenwirkungen zu rechnen. Es kann zu Herzrasen kommen, und auch das kann zum Tod führen. Also ich übertreibe hier keineswegs wenn ich sage, dass diese Qualitativ minderwertigen Arzneimittel tatsächlich ein Todesrisiko mit sich tragen."
Vor allem dann, wenn die Pillen aus asiatischen Hinterhof-Fabriken stammen – hergestellt nicht selten im Betonmischer. Zunehmend nutzen die Arzneimittelfälscher aber auch professionelle Methoden. Denn die Margen sind enorm: Bei Potenzmitteln kann der Gewinn das 1600-fache betragen. Noch einmal Prof. Schweim.
"In Großbritannien ist eine Fälscherwerkstatt aufgeflogen, in der standen Tablettenmaschinen, die 250.000 Euro wert waren. Und die haben unter nahezu industriellen Bedingungen produziert. Das heißt, gefälschte Produkt sind immer schwieriger zu identifizieren."
Die Abgabe von Arzneimitteln, die klinisch weder geprüft noch zugelassen wurden, ist in Deutschland verboten, um Patienten vor gefährlichen Nebenwirkungen schützen. Kriminelle Arzneimittelfälscher tarnen sich deshalb im Internet, präsentieren sich als normale Versandapotheke. Ein extrem niedriger Preis, so Magdalene Linz vom Apothekerverband, sollte den Verbraucher hellhörig machen.
"Das ist sicherlich auch ein Problem, dass der niedrige Preis dann ebenfalls ein Anreiz ist, aber genau das sollte einem auch zu denken geben, dass für diesen niedrigen Preis vermutlich kein ordnungsgemäß produziertes Arzneimittel zu bekommen ist. Und auch das muss eben auch immer wieder der Bevölkerung deutlich gemacht werden, dass man auch da kritisch sein sollte. Da ist Geiz nicht nur geil, sondern da könnte Geiz tödlich sein."
Auch wenn verordnungspflichtige Medikamente ohne Rezept bestellt werden können, steckt in der Regel eine Fälscherbande dahinter. Unproblematisch indes sind Versandapotheken mit Sitz in Deutschland: Hierbei handelt es sich um vollwertige "Vor-Ort-Apotheken" mit einer speziellen Versandhandelserlaubnis. Erkennbar auch am Siegel der Versandapotheke: Ein ockerfarbener Kreis mit dem Abbild einer Hand.