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Bio contra Bio

Seit gestern könnte Deutschland seinen ersten Bio-Ei-Skandal haben. Könnte – wenn sich die Vorwürfe der Tierschutzorganisation Peta als wahr herausstellten. Die Landkost-Ei Erzeugergemeinschaft in Brandenburg habe täglich 300.000 Eier aus Bodenhaltung fälschlich als "Bio" und "Freiland" Eier an Supermarktketten geliefert. An Rewe zum Beispiel, Edeka und sogar an den Babynahrungshersteller Hipp.

Von Ursula Mense | 27.11.2008
    Peta hat inzwischen Strafanzeigen gegen die Firma gestellt, die ihrerseits rechtliche Schritte vorbereite, heißt es. Sie weist die Vorwürfe zurück und argumentiert mit der Vogelgrippe. Seitdem der Landkreis Dahme-Spreewald Ende Oktober die Aufstallung angeordnet habe, befänden sich ihre Hennen in den Ställen. Ihre Eier dürften aber bis zu 12 Wochen danach als Freilandeier verkauft werden. Soweit die betroffene Firma. Was stimmt und was nicht, müssen andere klären. Zweifel sind jedenfalls angebracht, zumal das ZDF-Magazin Frontal 21 berichtete, man habe die Ställe bereits vor dem 20. Oktober besucht. Da gab es auch keine freilaufenden Hühner.

    Fragt sich, was sich wirklich hinter den Millionen von Bio-Eiern verbirgt, die im Land produziert werden. Ich habe kurz vor der Sendung mit Thomas Dosch gesprochen. Er ist Präsident von Bioland und Vorstandsmitglied beim Bund ökologischer Lebensmittelwirtschaft BÖLW. Ich habe ihn gefragt, ob er einen solchen Vorfall erwartet hat (MP3-Audio).