Der Prüfstand der Firma Fuchs Petrolub in Mannheim ist nichts für empfindliche Ohren. Ein schrankgroßer Kasten aus Plexiglas, in dem die besenstieldicke Antriebswelle eines Autos gerade auf Touren gebracht wird. Das Unternehmen stellt Schmierstoffe her, und bei diesem Test geht es darum, wie lange ein Kugellagerfett an dem Gelenk durchhält, das die Antriebskräfte auf die Räder überträgt. Schmieröle und -fette sind zu Hunderten auf dem Markt, vom Fahrradöl bis zur Schraubenschutzpaste. Darunter, sagt Entwickler Rolf Luther, auch Bio-Schmierstoffe.
"Man geht davon aus, dass wir etwa vier bis fünf Prozent Bio-Schmierstoffe haben, im Sinne der leichten Abbaubarkeit und nochmals um einiges geringer die auf nachwachsender Basis."
Das klingt nicht nach viel, doch die Entwickler sind schon stolz auf diesen Anteil. Reines Raps- oder Sonnenblumenöl scheidet als Bio-Schmierstoff allerdings aus. Zwar sind sie biologisch abbaubar und verringern auch sehr wirksam die Reibung gerade zwischen Metallen. Das einzige Problem dabei: Pflanzenöle büßen diese Eigenschaft ziemlich schnell ein.
"Jeder weiß, zu Hause tut man gut daran, Speiseöl in dunklen Flaschen aufzubewahren. Das hat seinen guten Grund, weil Licht bereits die Alterung befördert, und Temperatur befördert Alterung immer. All diese Dinge führen dazu, dass Öle altern, was für eine technische Anwendung sehr schlecht wäre."
Gut sind Pflanzenöle dagegen für die Umweltbilanz, denn nachwachsende Rohstoffe sind klimaneutral und schonen die Erdölressourcen. Und die biologische Abbaubarkeit ist dort gefragt, wo Schmierfette in den Boden gelangen können – etwa in der Landwirtschaft oder im Bergbau. Deshalb suchen Chemiker nach Wegen, pflanzlichen Ölen zu einer längeren Haltbarkeit zu verhelfen. Was da in der Retorte entsteht, ist in der Sprache der Chemiker gar kein Öl oder Fett mehr; die Fachleute sprechen von synthetischen Estern. Bei voller Belastung zeigt sich dann auf dem Prüfstand: "Bio" ist bei vielen Hochleistungsschmierstoffen nicht nur gut für die Umwelt.
"Synthetische Ester, gerade auch solche aus nachwachsenden Rohstoffen, führen zu einer Leistungsverbesserung von konventionellen Schmierstoffen in Hinsicht auf Reibung und Verschleiß. Dann führen sie zu geringeren Verdampfungsverlusten. Das ist auch wichtig bei vielen Anwendungen: in der Metallbearbeitung, im Motor – Motorenöl wird sehr heiß, und ein Öl, das weniger verdampft, hat auch Vorteile für die Emissionen insgesamt. Also in den Bereichen haben solche Beigaben technische Vorteile."
90 Prozent der Schmierstoffe könnten nach Meinung von Fachleuten als Bio-Produkte auf der Basis synthetischer Ester hergestellt werden. Heute sind die modifizierten Pflanzenöle allerdings oft nur Zusätze und dienen dazu, die technischen Eigenschaften zu verbessern. Denn sie sind noch deutlich teurer als die Grundstoffe aus dem Erdöl. Ein biologisch abbaubares Motorenöl, das ganz aus nachwachsenden Rohstoffen stammt, kostet rund das Doppelte eines herkömmlichen Produkts. Die Herkunft der Ausgangsstoffe, hat Rolf Luther beobachtet, spielt für die Kunden bisher nur eine untergeordnete Rolle
"Aber demgegenüber gibt es auch Wünsche nach reinen Bio-Schmierstoffen, die extrem gut abbaubar sind: in der Landwirtschaft oder im Steinbruch. Da legt man natürlich auch Wert auf die Leistungsfähigkeit, aber dort wird wirklich Geld ausgegeben für die gute Umweltverträglichkeit."
"Man geht davon aus, dass wir etwa vier bis fünf Prozent Bio-Schmierstoffe haben, im Sinne der leichten Abbaubarkeit und nochmals um einiges geringer die auf nachwachsender Basis."
Das klingt nicht nach viel, doch die Entwickler sind schon stolz auf diesen Anteil. Reines Raps- oder Sonnenblumenöl scheidet als Bio-Schmierstoff allerdings aus. Zwar sind sie biologisch abbaubar und verringern auch sehr wirksam die Reibung gerade zwischen Metallen. Das einzige Problem dabei: Pflanzenöle büßen diese Eigenschaft ziemlich schnell ein.
"Jeder weiß, zu Hause tut man gut daran, Speiseöl in dunklen Flaschen aufzubewahren. Das hat seinen guten Grund, weil Licht bereits die Alterung befördert, und Temperatur befördert Alterung immer. All diese Dinge führen dazu, dass Öle altern, was für eine technische Anwendung sehr schlecht wäre."
Gut sind Pflanzenöle dagegen für die Umweltbilanz, denn nachwachsende Rohstoffe sind klimaneutral und schonen die Erdölressourcen. Und die biologische Abbaubarkeit ist dort gefragt, wo Schmierfette in den Boden gelangen können – etwa in der Landwirtschaft oder im Bergbau. Deshalb suchen Chemiker nach Wegen, pflanzlichen Ölen zu einer längeren Haltbarkeit zu verhelfen. Was da in der Retorte entsteht, ist in der Sprache der Chemiker gar kein Öl oder Fett mehr; die Fachleute sprechen von synthetischen Estern. Bei voller Belastung zeigt sich dann auf dem Prüfstand: "Bio" ist bei vielen Hochleistungsschmierstoffen nicht nur gut für die Umwelt.
"Synthetische Ester, gerade auch solche aus nachwachsenden Rohstoffen, führen zu einer Leistungsverbesserung von konventionellen Schmierstoffen in Hinsicht auf Reibung und Verschleiß. Dann führen sie zu geringeren Verdampfungsverlusten. Das ist auch wichtig bei vielen Anwendungen: in der Metallbearbeitung, im Motor – Motorenöl wird sehr heiß, und ein Öl, das weniger verdampft, hat auch Vorteile für die Emissionen insgesamt. Also in den Bereichen haben solche Beigaben technische Vorteile."
90 Prozent der Schmierstoffe könnten nach Meinung von Fachleuten als Bio-Produkte auf der Basis synthetischer Ester hergestellt werden. Heute sind die modifizierten Pflanzenöle allerdings oft nur Zusätze und dienen dazu, die technischen Eigenschaften zu verbessern. Denn sie sind noch deutlich teurer als die Grundstoffe aus dem Erdöl. Ein biologisch abbaubares Motorenöl, das ganz aus nachwachsenden Rohstoffen stammt, kostet rund das Doppelte eines herkömmlichen Produkts. Die Herkunft der Ausgangsstoffe, hat Rolf Luther beobachtet, spielt für die Kunden bisher nur eine untergeordnete Rolle
"Aber demgegenüber gibt es auch Wünsche nach reinen Bio-Schmierstoffen, die extrem gut abbaubar sind: in der Landwirtschaft oder im Steinbruch. Da legt man natürlich auch Wert auf die Leistungsfähigkeit, aber dort wird wirklich Geld ausgegeben für die gute Umweltverträglichkeit."