Einige Ratten in Labors der Universität von Virginia ticken im wahrsten Sinne nicht mehr richtig: Ihre innere Uhr weiß nicht mehr, was die Stunde geschlagen hat. Wenn in ihrem Kopf gerade erst der Tag begonnen hat, wartet die Leber bereits auf das Abendessen. Diesen Effekt riefen Wissenschaftler hervor, indem sie den Hell-Dunkel-Rhythmus von jenem der Mahlzeiten entkoppelten. Schließlich half die Gentechnik, die innere Uhr der Tiere abzulesen, erklärt der Biologe Michael Menaker: "Bei den Tieren produziert ein Gen, dass normalerweise die biologische Uhr steuert, jetzt das Enzym Luciferase, das das Gewebe zum Leuchten bringt." So können die Forscher genau erkennen, wie die Gen-Zeiger der Bio-Uhr gerade eingestellt sind.
"Wir beobachteten zunächst die Leber, weil das Organ besonders langsam auf einen Wechsel im Tag-Nacht-Rhythmus reagiert - erst nach zwei Wochen stimmt ihr Rhythmus wieder mit dem äußeren überein", berichtet Menaker. Dabei stellten die Biologen fest, dass die Leber sich in erster Linie anhand der Nahrungsaufnahme orientiert - Der Tag beginnt demnach mit dem Frühstück, nicht mit dem Sonnenaufgang. Damit stehen die Ergebnisse im Widerspruch zu der bisherigen Theorie, wonach eine zentrale Institution den Takt vorgibt. "Wahrscheinlicher ist aber, dass die Organe jeweils eigene Uhren besitzen. Wir wollen jetzt herausfinden, wie sie sich gegenseitig beeinflussen und welchen Einfluss die Umgebung ausübt", sagt der Forscher.
Das Gehirn orientiert sich am Licht und vermittelt diese Information an die anderen Organe weiter. Ob der Weg aber auch andersherum funktioniert, wollen die US-Biologen untersuchen, indem sie die Ratten ohne Hell-Dunkel-Wechsel aufziehen. Möglicherweise gibt dann die Leber den Takt vor. Stimmt dies, würde es gegen den Jetlag helfen, wenn man während des Fluges so isst, als wäre man bereits am Zielort. Allerdings würde dann bei einem Transatlantikflug nach New York eine Hungerkur von rund acht Stunden anstehen.
[Quelle: Michael Lange]
"Wir beobachteten zunächst die Leber, weil das Organ besonders langsam auf einen Wechsel im Tag-Nacht-Rhythmus reagiert - erst nach zwei Wochen stimmt ihr Rhythmus wieder mit dem äußeren überein", berichtet Menaker. Dabei stellten die Biologen fest, dass die Leber sich in erster Linie anhand der Nahrungsaufnahme orientiert - Der Tag beginnt demnach mit dem Frühstück, nicht mit dem Sonnenaufgang. Damit stehen die Ergebnisse im Widerspruch zu der bisherigen Theorie, wonach eine zentrale Institution den Takt vorgibt. "Wahrscheinlicher ist aber, dass die Organe jeweils eigene Uhren besitzen. Wir wollen jetzt herausfinden, wie sie sich gegenseitig beeinflussen und welchen Einfluss die Umgebung ausübt", sagt der Forscher.
Das Gehirn orientiert sich am Licht und vermittelt diese Information an die anderen Organe weiter. Ob der Weg aber auch andersherum funktioniert, wollen die US-Biologen untersuchen, indem sie die Ratten ohne Hell-Dunkel-Wechsel aufziehen. Möglicherweise gibt dann die Leber den Takt vor. Stimmt dies, würde es gegen den Jetlag helfen, wenn man während des Fluges so isst, als wäre man bereits am Zielort. Allerdings würde dann bei einem Transatlantikflug nach New York eine Hungerkur von rund acht Stunden anstehen.
[Quelle: Michael Lange]