Er trug einen französischen Namen, wurde 1911 in Connecticut geboren, wuchs als Amerikaner im New Yorker Stadtteil Harlem auf und drehte seine berühmtesten Filme auf Französisch und auf Griechisch. Gestorben ist er jetzt als Ehrenbürger Griechenlands in Athen. Die Lebensreise des Filmregisseurs Jules Dassin verrät viel über den Zeitgeist der 50er und 60er Jahre und sein recht schmales Werk von 25 Filmen in einer rund 40 Jahren ist reich an biografischen Brüchen und ästhetischen Widersprüchen.
Als junger Schauspieler am New Yorker "Jiddish Proletarian Theatre" sammelte er Ende der 30er Jahre erste dramaturgische Erfahrungen, bevor 1941 nach Hollywood ging. Dort prägte er mit harten realistischen Gangster und Gefängnisfilmen wie "Brute Force", "Naked City" und "Night and the City" - deutscher Titel "Die Ratte von Soho" zusammen mit Regisseuren wie Fritz Land und Billy Wilder entscheidend den neuen Filmstil der "Schwarzen Serie". Als einer der ersten drehte er "on location" in den realen Dekors der Strassen von New York. Und so war man in Hollywood Ende der vierziger Jahre davon überzeugt, dass Dassin einer der Regisseure sein würde, der die Zukunft des Genrekinos bestimmen würde.
1950 aber wurde er von Senator Mc-Carthys Komitee für unamerikanische Umtriebe auf die "Schwarze Liste" gesetzt. Tatsächlich war Dassin in seiner Theaterzeit bis 1939 Mitglied der Kommunistischen Partei Amerikas gewesen. Dassin bestritt dies auch nicht, verließ Amerika, wo er nun nicht mehr arbeiten konnte. Aber auch in der Wahlheimat Paris war er fünf Jahre lang ein Ausgestoßener, weil die amerikanischen Verleiher betonten, sie würden auch in Frankreich hergestellte Dassin-Filme nicht ins Kino bringen. 1955 dann der Befreiungsschlag mit "Rififi", der Geschichte eines Juwelenraubes, die mit minutiöser Darstellung der Vorbereitung und der Durchführung eines "großen Fischzugs" ein neues Genre begründete."Rififi", in dem Dassin auch einen der Gangster spielte, ist oft kopiert worden, einmal sogar von Dassin selbst in "Topkapi" 1964, doch nie mehr erreicht worden.
Der Film gilt heute vor allem wegen seiner spannenden mehr als 20 Minuten langen Einbruchsequenz ohne Worte und ohne Musik als einer der besten Kriminalfilme aller Zeiten. Der Regiepreis auf dem Festival in Cannes besiegelten endgültig das Comeback aus dem Karrieretief. Der Preis wurde verkündet und eine französische Fahne gehisst:
"Das sollte der Augenblick meines Triumphes sein. Sie ehrten mein Werk und ich bin Amerikaner. Es hätte also eine amerikanische Flagge sein müssen, die zu meinen Ehren präsentiert werden sollte."
Im gleichen Jahr lernte Jules Dassin die griechische Schauspielerin Melina Mercouri kennen. Sie spielte gleich in seinem nächsten Film mit. Doch erst mit "Sonntags ... nie!" gelang dem Kino-Traumpaar ein gemeinsames filmisches Meisterwerk. Das Sehnsuchtslied der Prostituierten Ilya aus dem Film "Ein Schiff wird kommen" machte Melina Mercouri auch als Sängerin zum Superstar:
"Sonntags ... nie!" erzählt von einem amerikanischen Touristen, gespielt von Dassin selbst, der mit Hilfe der schönen Griechin, Lebensfreude und südliche Mentalität entdecken lernt. Er tanzt Sirtaki, schmeißt Teller zu Scherben und beteiligt sich an einem Aufstand der Straßenmädchen von Piräus gegen die Wuchermethoden ihrer Zuhälter. Mit "Sonntags ... nie!" war Dassin erneut auf einem Höhepunkt seiner Karriere angelangt.
Er reihte sich gerade ein in die erste Garde der europäischen Autorenfilmer, als es 1967 in Griechenland zu einem Militärputsch kam. Das Ehepaar Dassin/Mercouri emigrierte nach Paris und stand in vorderster Front des Widerstands der Künstler gegen die Diktatur des Obristenregimes, die bis 1974 Griechenland fest im Griff hatte. Danach wurde aus Jules Dassin und Mercouri, die sich politisch sehr stark engagierte, schließlich Kulturministerin wurde, das Musterpaar der griechischen Linken bis Melina Mercouri 1994 starb.
Als Filmregisseur zog sich Jules Dassin immer mehr zurück, seine letzten Filme zählen nicht zu den bedeutenden Werken der Filmkunst. Dassin inszenierte lieber Klassiker auf griechischen Freiluftbühnen und ließ sich zum Ehrenbürger Griechenlands ernennen. So ist er nun als einer der bekanntesten griechischen Filmregisseure gestorben.
Als junger Schauspieler am New Yorker "Jiddish Proletarian Theatre" sammelte er Ende der 30er Jahre erste dramaturgische Erfahrungen, bevor 1941 nach Hollywood ging. Dort prägte er mit harten realistischen Gangster und Gefängnisfilmen wie "Brute Force", "Naked City" und "Night and the City" - deutscher Titel "Die Ratte von Soho" zusammen mit Regisseuren wie Fritz Land und Billy Wilder entscheidend den neuen Filmstil der "Schwarzen Serie". Als einer der ersten drehte er "on location" in den realen Dekors der Strassen von New York. Und so war man in Hollywood Ende der vierziger Jahre davon überzeugt, dass Dassin einer der Regisseure sein würde, der die Zukunft des Genrekinos bestimmen würde.
1950 aber wurde er von Senator Mc-Carthys Komitee für unamerikanische Umtriebe auf die "Schwarze Liste" gesetzt. Tatsächlich war Dassin in seiner Theaterzeit bis 1939 Mitglied der Kommunistischen Partei Amerikas gewesen. Dassin bestritt dies auch nicht, verließ Amerika, wo er nun nicht mehr arbeiten konnte. Aber auch in der Wahlheimat Paris war er fünf Jahre lang ein Ausgestoßener, weil die amerikanischen Verleiher betonten, sie würden auch in Frankreich hergestellte Dassin-Filme nicht ins Kino bringen. 1955 dann der Befreiungsschlag mit "Rififi", der Geschichte eines Juwelenraubes, die mit minutiöser Darstellung der Vorbereitung und der Durchführung eines "großen Fischzugs" ein neues Genre begründete."Rififi", in dem Dassin auch einen der Gangster spielte, ist oft kopiert worden, einmal sogar von Dassin selbst in "Topkapi" 1964, doch nie mehr erreicht worden.
Der Film gilt heute vor allem wegen seiner spannenden mehr als 20 Minuten langen Einbruchsequenz ohne Worte und ohne Musik als einer der besten Kriminalfilme aller Zeiten. Der Regiepreis auf dem Festival in Cannes besiegelten endgültig das Comeback aus dem Karrieretief. Der Preis wurde verkündet und eine französische Fahne gehisst:
"Das sollte der Augenblick meines Triumphes sein. Sie ehrten mein Werk und ich bin Amerikaner. Es hätte also eine amerikanische Flagge sein müssen, die zu meinen Ehren präsentiert werden sollte."
Im gleichen Jahr lernte Jules Dassin die griechische Schauspielerin Melina Mercouri kennen. Sie spielte gleich in seinem nächsten Film mit. Doch erst mit "Sonntags ... nie!" gelang dem Kino-Traumpaar ein gemeinsames filmisches Meisterwerk. Das Sehnsuchtslied der Prostituierten Ilya aus dem Film "Ein Schiff wird kommen" machte Melina Mercouri auch als Sängerin zum Superstar:
"Sonntags ... nie!" erzählt von einem amerikanischen Touristen, gespielt von Dassin selbst, der mit Hilfe der schönen Griechin, Lebensfreude und südliche Mentalität entdecken lernt. Er tanzt Sirtaki, schmeißt Teller zu Scherben und beteiligt sich an einem Aufstand der Straßenmädchen von Piräus gegen die Wuchermethoden ihrer Zuhälter. Mit "Sonntags ... nie!" war Dassin erneut auf einem Höhepunkt seiner Karriere angelangt.
Er reihte sich gerade ein in die erste Garde der europäischen Autorenfilmer, als es 1967 in Griechenland zu einem Militärputsch kam. Das Ehepaar Dassin/Mercouri emigrierte nach Paris und stand in vorderster Front des Widerstands der Künstler gegen die Diktatur des Obristenregimes, die bis 1974 Griechenland fest im Griff hatte. Danach wurde aus Jules Dassin und Mercouri, die sich politisch sehr stark engagierte, schließlich Kulturministerin wurde, das Musterpaar der griechischen Linken bis Melina Mercouri 1994 starb.
Als Filmregisseur zog sich Jules Dassin immer mehr zurück, seine letzten Filme zählen nicht zu den bedeutenden Werken der Filmkunst. Dassin inszenierte lieber Klassiker auf griechischen Freiluftbühnen und ließ sich zum Ehrenbürger Griechenlands ernennen. So ist er nun als einer der bekanntesten griechischen Filmregisseure gestorben.