Die Zapfsäule steht bisher nur symbolisch in einer Werkhalle des Forschungszentrums Karlsruhe. Auf der anderen Seite des hohen Raums sind aber Holz und Stroh aufgeschichtet, und diese Biomasse dient keineswegs der Dekoration. Mit ihr wird eine Anlage bestückt, die heute in Betrieb ging. Professor Eckhard Dinjus erklärt, was in diesem Reaktor aus der Biomasse entsteht.
" Dabei entsteht ein kondensierbares Gas - der kleine nicht kondensierbare Anteil wird zur Wärmeerzeugung verbrannt, und wir betreiben damit die Anlage - sowie Koks. Mit den Kondensaten ist das eine pumpbare Mischung. Sie hat einen hohen Energiegehalt und ist transportstabil, kommt aus Bioprodukten und hat eine Ähnlichkeit zu Schwerölen. "
Das Verfahren nennt sich Pyrolyse, auf deutsch: Spaltung in der Hitze. Zucker, Eiweiße, Öle und andere Bestandteile der Pflanzen werden dabei zu kleineren Teilchen zerlegt. Eben solchen, die man auch in Rohöl findet. Die Natur braucht Jahrmillionen dazu, den Karlsruher Forschern reichen wenige Sekunden. In einem großtechnischen Mixer, einer so genannten Schnecke, wird die Biomasse mit 500 Grad heißem Sand vermischt. Mehr passiert bei der Pyrolyse nicht. Was da entsteht, sieht aus wie ein dunkelbrauner Schlamm, vielleicht das schwarze Gold der Zukunft.
" Unser Ziel ist, dieses Produkt zu vergasen zu Synthesegas. Daraus kann man Chemieprodukte herstellen oder Kraftstoffe, entweder nach dem sogenannten Fischer-Tropsch-Verfahren oder über Methanol. In beiden Fällen entstehen als Nebenprodukte Strom und Wärme. "
Schon seit einiger Zeit werden Pflanzenöle, Biodiesel oder Bioethanol als Kraftstoffe verwendet. Sie verbrennen nicht in allen Motoren optimal und erfordern häufig eine Umrüstung. Bei den Kraftstoffen aus dem dunkelbraunen Schlamm ist das anders. Es handelt sich um so genannte synthetische Treibstoffe, die nicht nur den Bio-Kraftstoffen der ersten Generation überlegen sind, sondern sogar denen aus Erdöl, sagt Eckhard Dinjus.
" Der Vorteil ist die sehr hohe Qualität, sie sind in jedem Verhältnis mit Mineralöl-Kraftstoffen mischbar und verbessern diese noch: Weil sie synthetisch sind, sind sie frei von Schwefel und Aromaten, ein Rußfilter ist wahrscheinlich nicht mehr nötig, so dass Sie sehr viele Vorteile dort haben. "
Außerdem können die gesamten Pflanzen genutzt werden, also nicht nur deren Öle. Das in Karlsruhe aufgeschichtete Stroh und Kleinholz aus dem Wald wird bisher nicht als Biomasse genutzt. Nur einigermaßen trocken sollte das Material sein, Grüngut eignet sich weniger. Pyrolyse-Anlagen können dezentral in einem kleinen Maßstab betrieben werden. Der Transport von Biomasse über weite Strecken wäre ja ökologisch unerwünscht und wirtschaftlich unrentabel. Der Betrieb einer Pyrolyse-Anlage soll später auch relativ einfach werden.
" Die Anlage, die hier steht, ist mit vielen Messeinrichtungen versehen und erfordert Spezialkenntnisse. Aber normalerweise ist dafür kein großes Know-how erforderlich, so dass das auch im landwirtschaftlichen Betrieb ohne Weiteres betreibbar ist. "
Anders sieht es mit der Weiterverarbeitung des dunkelbraunen Schlamms aus. Die soll in zentralen Großanlagen erfolgen, die Raffinerien ähneln. Das Produkt, der Bio-Kraftstoff, soll darin zu einem Preis von unter einem Euro pro Liter hergestellt werden.
" Dabei entsteht ein kondensierbares Gas - der kleine nicht kondensierbare Anteil wird zur Wärmeerzeugung verbrannt, und wir betreiben damit die Anlage - sowie Koks. Mit den Kondensaten ist das eine pumpbare Mischung. Sie hat einen hohen Energiegehalt und ist transportstabil, kommt aus Bioprodukten und hat eine Ähnlichkeit zu Schwerölen. "
Das Verfahren nennt sich Pyrolyse, auf deutsch: Spaltung in der Hitze. Zucker, Eiweiße, Öle und andere Bestandteile der Pflanzen werden dabei zu kleineren Teilchen zerlegt. Eben solchen, die man auch in Rohöl findet. Die Natur braucht Jahrmillionen dazu, den Karlsruher Forschern reichen wenige Sekunden. In einem großtechnischen Mixer, einer so genannten Schnecke, wird die Biomasse mit 500 Grad heißem Sand vermischt. Mehr passiert bei der Pyrolyse nicht. Was da entsteht, sieht aus wie ein dunkelbrauner Schlamm, vielleicht das schwarze Gold der Zukunft.
" Unser Ziel ist, dieses Produkt zu vergasen zu Synthesegas. Daraus kann man Chemieprodukte herstellen oder Kraftstoffe, entweder nach dem sogenannten Fischer-Tropsch-Verfahren oder über Methanol. In beiden Fällen entstehen als Nebenprodukte Strom und Wärme. "
Schon seit einiger Zeit werden Pflanzenöle, Biodiesel oder Bioethanol als Kraftstoffe verwendet. Sie verbrennen nicht in allen Motoren optimal und erfordern häufig eine Umrüstung. Bei den Kraftstoffen aus dem dunkelbraunen Schlamm ist das anders. Es handelt sich um so genannte synthetische Treibstoffe, die nicht nur den Bio-Kraftstoffen der ersten Generation überlegen sind, sondern sogar denen aus Erdöl, sagt Eckhard Dinjus.
" Der Vorteil ist die sehr hohe Qualität, sie sind in jedem Verhältnis mit Mineralöl-Kraftstoffen mischbar und verbessern diese noch: Weil sie synthetisch sind, sind sie frei von Schwefel und Aromaten, ein Rußfilter ist wahrscheinlich nicht mehr nötig, so dass Sie sehr viele Vorteile dort haben. "
Außerdem können die gesamten Pflanzen genutzt werden, also nicht nur deren Öle. Das in Karlsruhe aufgeschichtete Stroh und Kleinholz aus dem Wald wird bisher nicht als Biomasse genutzt. Nur einigermaßen trocken sollte das Material sein, Grüngut eignet sich weniger. Pyrolyse-Anlagen können dezentral in einem kleinen Maßstab betrieben werden. Der Transport von Biomasse über weite Strecken wäre ja ökologisch unerwünscht und wirtschaftlich unrentabel. Der Betrieb einer Pyrolyse-Anlage soll später auch relativ einfach werden.
" Die Anlage, die hier steht, ist mit vielen Messeinrichtungen versehen und erfordert Spezialkenntnisse. Aber normalerweise ist dafür kein großes Know-how erforderlich, so dass das auch im landwirtschaftlichen Betrieb ohne Weiteres betreibbar ist. "
Anders sieht es mit der Weiterverarbeitung des dunkelbraunen Schlamms aus. Die soll in zentralen Großanlagen erfolgen, die Raffinerien ähneln. Das Produkt, der Bio-Kraftstoff, soll darin zu einem Preis von unter einem Euro pro Liter hergestellt werden.