Das Tor ist offen, doch ein rotes Stoppschild verbietet Unbefugten die Weiterfahrt. Steine werden vom Gelände gefahren, leere Baufahrzeuge kommen zurück. Baumstämme liegen am Weg aufgestapelt. Auf einer großen Informationstafel ist zu sehen, was hinter dem Zaun entsteht, die Marina Boltenhagen - Tarnewitz. Fischereihafen, ein neuer Anleger für den Ausflugsdampfer, 350 Liegeplätze für Segel- und Sportboote, zwei Hotelanlagen, eine Strandpromenade. Die fertigen Hotels werden später vom Reisekonzern TUI betrieben, es bestehen langfristige Verträge. Ein Glücksgriff für den Kurort, denn es geht um bis zu 200 neue Arbeitsplätze. Die Idee ist bereits 15 Jahre alt, doch zum Spatenstich kam es erst vergangenen September, berichtet Bürgermeisterin Christiane Meier:
" Mit dem jetzigen Eigentümer sind die Verhandlungen dann sehr gut gelaufen und konkret geworden und wir sind sehr froh, dass es jetzt zum Bau kommt. "
Wechselnde Investorengruppen, öffentliche Fördermittel - Geld war nicht das einzige Problem bei der Projektplanung:
" Es gab auf dem Gelände sehr viele naturschutzrechtliche Dinge zu beachten, die vielleicht doch ein bisschen hinderlich sich auswirkten, aber aufgrund der abgeschlossenen Verträge und Beteiligungen aller Verbände konnten diese Probleme ausgeräumt werden und sind natürlich auch vertraglich abgesichert, so dass das, was die Verbände gefordert haben, auch umgesetzt wird. "
Zwischen dem neuen Bauprojekt und dem alten Strand liegt die Halbinsel Tarnewitz und damit ein Vogelschutzgebiet und ein in Brüssel gemeldetes Flora-Fauna-Habitat-Gebiet.
Wolf-Peter Mast, der Eigentümer dieser Flächen, hat Zweifel, ob es möglich sein wird, den Touristen Grenzen zu setzen:
"
Es steht ja für diese geplante Anlage nur ein relativ kleiner Strand zur Verfügung. Zunächst einmal muss man sagen, dass der Strand selbst ein geschütztes Biotop ist, was offensichtlich in Zukunft völlig verloren gehen wird. Darüber hinaus - und dazu braucht man wenig Phantasie - werden die Leute versuchen, in die dahinter liegenden Flächen zu gelangen, die hinsichtlich Flora und Fauna äußerst wertvoll und sehr, sehr interessant sind. "
Bürgermeisterin Christiane Meier ist überzeugt, dass die Touristen sich an die Weisungen halten werden und auch die Wassersportbelange auf der Wismarbucht ausreichend geregelt sind, um diese Tiere nicht zu stören:
" Es gibt ja diese freiwillige Vereinbarung Wismarbucht, die wir auch mit unterzeichnet haben, der Investor der ganzen Geschichte auch, wo wir uns selbst Verhaltensregeln gesetzt haben, die dann auch durch einen Umweltranger überwacht werden: Dass zum Beispiel bestimmte Geschwindigkeiten eingehalten und bestimmte Bereiche gemieden werden. "
Das Naturschutzgebiet in Tarnewitz ist ein einzigartiger Standort, weil sich Tiere und Pflanzen ein ehemaliges Militärgelände zurückerobern. Auf Kriechweiden, Seggen und skandinavische Flechten folgten Birken und Sanddornbüsche.
Karmingimpel, Sperbergrasmücke sowie seltene Amphibien wie Kreuz- und Wechselkröte sind hier zu Hause. Am Strand nistet der Sandregenpfeiffer. Dieser Vogel ist eine der Tierarten, für die aufgrund von Umweltgutachten eine so genannte Ausgleichsmaßnahme geschaffen werden muss. Wolf-Peter Mast zweifelt ihre Sinnhaftigkeit an:
" Die Ausgleichsfläche selber - das ist sicherlich grotesk - ist bereits ein Teil des Naturschutzgebietes und das widerspricht natürlich der üblichen Praxis, das man unter Schutz stehende Flächen nun gleichzeitig noch als Ausgleichsflächen benutzt. "
20 Hektar des Geländes neben dem Naturschutzgebiet sind bereits entwaldet, großflächig wird der Beton der ehemaligen Militäranlagen herausgebrochen. Es sind Fakten geschaffen. Bald beginnt der Bau. Ob sich Touristen und Naturschutzgebiet vertragen, wird sich womöglich erst in der Praxis zeigen.
" Mit dem jetzigen Eigentümer sind die Verhandlungen dann sehr gut gelaufen und konkret geworden und wir sind sehr froh, dass es jetzt zum Bau kommt. "
Wechselnde Investorengruppen, öffentliche Fördermittel - Geld war nicht das einzige Problem bei der Projektplanung:
" Es gab auf dem Gelände sehr viele naturschutzrechtliche Dinge zu beachten, die vielleicht doch ein bisschen hinderlich sich auswirkten, aber aufgrund der abgeschlossenen Verträge und Beteiligungen aller Verbände konnten diese Probleme ausgeräumt werden und sind natürlich auch vertraglich abgesichert, so dass das, was die Verbände gefordert haben, auch umgesetzt wird. "
Zwischen dem neuen Bauprojekt und dem alten Strand liegt die Halbinsel Tarnewitz und damit ein Vogelschutzgebiet und ein in Brüssel gemeldetes Flora-Fauna-Habitat-Gebiet.
Wolf-Peter Mast, der Eigentümer dieser Flächen, hat Zweifel, ob es möglich sein wird, den Touristen Grenzen zu setzen:
"
Es steht ja für diese geplante Anlage nur ein relativ kleiner Strand zur Verfügung. Zunächst einmal muss man sagen, dass der Strand selbst ein geschütztes Biotop ist, was offensichtlich in Zukunft völlig verloren gehen wird. Darüber hinaus - und dazu braucht man wenig Phantasie - werden die Leute versuchen, in die dahinter liegenden Flächen zu gelangen, die hinsichtlich Flora und Fauna äußerst wertvoll und sehr, sehr interessant sind. "
Bürgermeisterin Christiane Meier ist überzeugt, dass die Touristen sich an die Weisungen halten werden und auch die Wassersportbelange auf der Wismarbucht ausreichend geregelt sind, um diese Tiere nicht zu stören:
" Es gibt ja diese freiwillige Vereinbarung Wismarbucht, die wir auch mit unterzeichnet haben, der Investor der ganzen Geschichte auch, wo wir uns selbst Verhaltensregeln gesetzt haben, die dann auch durch einen Umweltranger überwacht werden: Dass zum Beispiel bestimmte Geschwindigkeiten eingehalten und bestimmte Bereiche gemieden werden. "
Das Naturschutzgebiet in Tarnewitz ist ein einzigartiger Standort, weil sich Tiere und Pflanzen ein ehemaliges Militärgelände zurückerobern. Auf Kriechweiden, Seggen und skandinavische Flechten folgten Birken und Sanddornbüsche.
Karmingimpel, Sperbergrasmücke sowie seltene Amphibien wie Kreuz- und Wechselkröte sind hier zu Hause. Am Strand nistet der Sandregenpfeiffer. Dieser Vogel ist eine der Tierarten, für die aufgrund von Umweltgutachten eine so genannte Ausgleichsmaßnahme geschaffen werden muss. Wolf-Peter Mast zweifelt ihre Sinnhaftigkeit an:
" Die Ausgleichsfläche selber - das ist sicherlich grotesk - ist bereits ein Teil des Naturschutzgebietes und das widerspricht natürlich der üblichen Praxis, das man unter Schutz stehende Flächen nun gleichzeitig noch als Ausgleichsflächen benutzt. "
20 Hektar des Geländes neben dem Naturschutzgebiet sind bereits entwaldet, großflächig wird der Beton der ehemaligen Militäranlagen herausgebrochen. Es sind Fakten geschaffen. Bald beginnt der Bau. Ob sich Touristen und Naturschutzgebiet vertragen, wird sich womöglich erst in der Praxis zeigen.