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Studie
Bis zu elf Millionen Tonnen Plastikmüll auf dem Meeresgrund

Ungefähr jede Minute gelangt im Durchschnitt eine volle Müllwagen-Ladung Plastik in die Weltmeere und treibt im Wasser. Laut einer Studie sinkt dabei auch ein großer Teil davon in die Tiefe.

    Eine Plastikverpackung treibt unter Wasser im Meer.
    Millionen Tonnen Plastikmüll sinken laut einer Studie bis auf den Meeresgrund. (imago / Westend61)
    Forschende haben mithilfe von ferngesteuerten Unterwasserfahrzeugen den Plastikmüll im Meer untersucht. Sie fanden heraus, dass insgesamt etwa drei bis elf Millionen Tonnen Plastikmüll auf dem Grund der Ozeane liegen. Es sei zum ersten Mal gelungen, ungefähr zu quantifizieren, wie viele Plastikabfälle auf den Meeresboden gelangen und wo sie sich genau ansammeln, bevor sie in kleinere Stücke zerlegt und mit dem Meeres-Sediment vermischt werden, hieß es.

    Netze, Becher und Plastiktüten im Fokus

    Für die Studie haben die australische Wissenschaftsbehörde Csiro und die kanadische University of Toronto zusammengearbeitet.
    Jedes Jahr landen demnach Millionen Tonnen Plastikmüll in den Weltmeeren. Bisher war unklar, wie viel davon tatsächlich auch bis auf den Meeresboden sinkt. Dort könnte die Plastikverschmutzung den Schätzungen zufolge bis zu 100-mal größer sein als die Menge Plastik, die an der Meeresoberfläche schwimmt.
    Während es in der Vergangenheit bereits Schätzungen zu Mikroplastik gab, befasst sich die neue Untersuchung mit größeren Gegenständen wie Netzen, Bechern oder Plastiktüten. Die Forschenden rechnen damit, dass sich der Kunststoffverbrauch bis 2040 verdoppelt. Für den Schutz der Meeresökosysteme und der Tierwelt sei es daher von entscheidender Bedeutung zu verstehen, wie und wohin Plastikmüll im Meer transportiert werde.