Freitag, 17. Mai 2024

Bistum Trier
Bischof Ackermann verteidigt Ausschluss von AfD-Politiker

Der Trierer Bischof Ackermann hat den Ausschluss eines AfD-Landtagsabgeordneten aus einem katholischen Kirchengremium im Bistum verteidigt.

29.04.2024
    Rheinland-Pfalz, Trier: Der Trierer Bischof Stephan Ackermann spricht während eines Interviews.
    Der Trierer Bischof Stephan Ackermann hat die ablehnende Haltung der Kirche gegenüber der AfD bekräftigt (Archivbild). (Harald Tittel/dpa)
    Der saarländische AfD-Fraktionsvize Schaufert sei nicht bereit gewesen, sich von bestimmten Positionen seiner Partei zu distanzieren, sagte Ackermann im Deutschlandfunk. Doch Religion und Politik lassen sich nach Ansicht des Bischofs nicht einfach so trennen, da der christliche Glaube auch mit einer Sichtweise auf das Leben und mit Verhaltensweisen einhergehe. Katholische Kirche und katholische Verbände stehen nach Darstellung von Ackermann klar gegen Ziele der AfD. Die Positionen und Haltung der Kirche gegenüber Leben, Menschen und Würde seien mit den Positionen der AfD nicht vereinbar.
    Schaufert hat gegen seinen Ausschluss aus dem Verwaltungsrat Beschwerde eingelegt. Wegen seiner höheren Position in der AfD hatte der Trierer Generalvikar von Plettenberg Schaufert mit sofortiger Wirkung aus dem Verwaltungsrat der Pfarrei St. Marien in Neunkirchen im Saarland entlassen. Als "Gesicht einer Partei, die dem christlichen Menschenbild widersprechende Haltungen vertritt", schade Schaufert der Glaubwürdigkeit der Kirche und sei nicht mehr tragbar, begründete er den Beschluss. Es ist der bundesweit erste Fall dieser Art.
    Diese Nachricht wurde am 29.04.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.