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Missbrauchsskandal
Bischofskonferenz-Vorsitzender Bätzing wirft Vorgänger Zollitsch "verantwortungsloses Handeln" vor

Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bätzing, hat dem früheren Amtsinhaber Zollitsch verantwortungsloses Verhalten im Missbrauchsskandal vorgeworfen.

    Bätzing spricht vor einer Wand mit dem Logo der Bischofskonferenz stehend in ein Mikrofon. Er gestikuliert mit der rechten Hand.
    Bätzing ist auch Erzbischof von Limburg. (Robert Michael / dpa)
    Bätzing sagte der "Rhein-Neckar-Zeitung" aus Heidelberg, unter Zollitsch seien in der deutschen katholischen Kirche im Jahr 2010 entscheidende Maßnahmen zur Missbrauchsaufarbeitung angeordnet worden, die er selbst aber in seinem Bistum Freiburg missachtet habe. Er sei ratlos, wie das habe passieren können, so Bätzing. Hier habe es offenbar keinerlei wirksame Kontrolle gegeben, und das sei ein Fehler im System. Nun müsse der Vatikan über mögliche Konsequenzen für Zollitsch entscheiden.
    Zollitsch wird in einem Untersuchungsbericht zum sexuellen Missbrauch im Bistum Freiburg schwer belastet. Ihm wird vorgeworfen, kirchliche Täter geschützt und die Opfer alleingelassen zu haben. Er hat bereits schwerwiegende Fehler und persönliche Schuld eingeräumt. Am vergangenen Donnerstag war Zollitschs Portrait in der Freiburger Bistumszentrale abgehängt worden.
    Diese Nachricht wurde am 22.04.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.