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Katholische Kirche
Bistum Essen macht Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Hengsbach öffentlich

Das Bistum Essen hat schwere Vorwürfe gegen seinen Gründerbischof, Kardinal Hengsbach, veröffentlicht.

    Nordrhein-Westfalen, Essen: Die Statue von Kardinal Franz Hengsbach von der Künstlerin S. Rehberg steht vor dem Essener Dom.
    Das Bistum Essen macht Missbrauchsvorwürfe gegen Kardinal Hengsbach bekannt. (Roland Weihrauch/dpa)
    Danach werden dem inzwischen verstorbenen Hengsbach sexuelle Übergriffe in den 1950er und 60er Jahren angelastet. In einer Erklärung des amtierenden Bischofs Overbeck ist von "gravierenden Missbrauchsvorwürfen" die Rede. Das Bistum rief mögliche weitere Betroffene auf, sich zu melden.
    Zwei Vorwürfe betreffen demnach Hengsbachs Zeit als Bischof in Essen, ein weiterer seine Zeit in Paderborn. Das dortige Erzbistum erklärte, unter anderem habe eine damals minderjährige Frau angegeben, von Hengsbach und seinem Bruder - ebenfalls ein Geistlicher - missbraucht worden zu sein.
    Hengsbach war zunächst Priester und Weihbischof in Paderborn, bevor er 1958 Bischof des neugegründeten Bistums Essen wurde. Er gehörte zu den prominentesten Kirchenvertretern in Deutschland.
    Die Betroffenen-Initiative "Eckiger Tisch" verlangte eine Untersuchung durch eine unabhängige Kommission. Es gebe immer noch viele offene Fragen, hieß es.
    Diese Nachricht wurde am 19.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.