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Kriminalität
BKA: Fast 160.000 Opfer häuslicher Gewalt im vergangenen Jahr - Faeser: "Schweigen brechen"

Ansgesichts einer steigenden Zahl von Fällen häuslicher und sexueller Gewalt hat Bundesinnenministerin Faeser zu einem Umdenken in der Gesellschaft aufgerufen.

    Eine Frau sitzt, die Hände schützend über den Kopf gelegt, an enem Fenster.
    Die weitaus meisten Opfer häuslicher Gewalt sind Frauen. (EyeEm/Jiri Simunek)
    Keine Frau dürfe sich schämen, Gewalttäter anzuzeigen, sagte Faeser der Zeitung "Bild am Sonntag". Gewalt an Frauen sei kein Frauenproblem und dürfe nicht als privates Schicksal abgetan werden.
    Nach Angaben des Bundeskriminalamts stiegen die Fallzahlen bei Vergewaltigung, sexueller Nötigung und sexuellen Übergriffen im vergangenen Jahr um 20 Prozent. Auch die registrierten Fälle häuslicher Gewalt nahmen deutlich zu. Dem Bericht zufolge waren es fast 158.000. Das entspricht einem Anstieg um 9,4 Prozent.
    Rund 80 Prozent der Opfer waren laut BKA Frauen, 78 Prozent der Tatverdächtigen waren Männer. 40 Prozent der Täter waren ehemalige Partner, 60 Prozent aktuelle Partner. Bundesinnenministerin Faeser betonte, Gewalttäter müssten nach dem ersten Übergriff der Wohnung verwiesen werden. Betroffene müssten sich sicher fühlen können vor erneuter Gewalt.
    Diese Nachricht wurde am 10.07.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.