Der frühere Premierminister, so berichten sie fast übereinstimmend, habe sogar schon seinen Nachfolger Gordon Brown in der Downing Street aufgesucht, um ihm dieses Ansinnen klar zu machen. Und Blairs Vertraute rühren die Werbetrommel.
Blair bringe Ergebnisse zustande. Europa brauche Ergebnisse. Deshalb gebe es, wenn Blair den Posten wolle, keinen Besseren in Europa, so meint der frühere Europaminister Denis MacShane.
Tony Blair, nach zehn Regierungsjahren erst im Sommer abgetreten, gilt vielen seiner Landsleute als der EU-freundlichste Premierminister überhaupt, was auf der Insel nicht unbedingt ein Kompliment ist. Aber dass der 54-Jährige sich vom französischen Präsidenten Sarkozy öffentlich zum Kandidaten für das Amt des EU-Präsidenten vorschlagen ließ, hat auch viele Briten überrascht, zumal Frankreichs Europaminister Jouyet im Gegensatz zu Sarkozy dafür plädiert hat, den Posten an einen Politiker aus dem Euroraum zu vergeben.
Außerdem müsste Blair sich in Brüssel wohl mit einem Jahresgehalt von knapp 300.000 Euro begnügen, wo er es doch jetzt angeblich auf mehr als 15 Millionen bringt mit Beraterverträgen, Büchern und Vorträgen, und das neben seinem derzeitigen Job als Nahost-Sonderbeauftragter. Einfluss und Macht seien ihm wichtiger als Geld, heißt es in London. Doch selbst auf die britischen Konservativen kann Blair dabei nicht zählen. Sie sind gegen den EU-Vertrag, gegen einen EU-Präsidenten, und erst recht, wenn der Tony Blair heißen würde, sagt der frühere Außenminister Malcolm Rifkind:
"Ich glaube nicht, dass Tony Blair der Richtige ist. Seine eigene Europa-Politik ist doch völlig fehlgeschlagen. Er wollte in der Mitte Europas sein, hat aber Europa mehr gespalten als jeder andere mit dem Irak-Krieg. Er hat es zum Glück nicht geschafft, den Euro in Großbritannien einzuführen. Er hat die Briten darüber nicht einmal abstimmen lassen, sondern dieses Vorhaben einfach fallen gelassen. Und ich wäre sehr erstaunt, wenn das restliche Europa in ihm seinen natürlichen Sprecher sehen würde."
Vorbehalte gegen Blair gibt es aus Londoner Sicht vor allem in Deutschland, wo manche SPD-Koalitionspartner von Angela Merkel in ihm einen "Kriegstreiber" sehen, schreibt die Daily Mail. Doch "privat" würde die Bundeskanzlerin den Briten nicht ablehnen, meint das Blatt, und wenn der Franzose Sarkozy sich tatsächlich für Blair stark machen würde, dann habe der doch gute Chancen.
Eine Aussicht, die allerdings den britischen Premierminister Brown nicht gerade begeistern dürfte. Der langjährige Rivale von Tony Blair kann es sich zwar kaum leisten, eine Bewerbung seines Vorgängers zu hintertreiben. Aber besonders überzeugt klingt er nicht, wenn er auf Nachfragen pflichtgemäß versichert, dass Blair ein "ausgezeichneter EU-Präsident wäre" und gleichzeitig anführt, dass das ein Thema für die Zukunft sei, und er, Brown, darüber nicht allein entscheide.
Während "Freunde von Gordon Brown" laut Londoner Zeitungsberichten schon vor einem Dauerkonflikt mit einem EU-Präsidenten Blair warnen, sieht der "Guardian" allerdings auch Vorteile für den Premierminister: Brown käme so etwas aus der Schusslinie - die europafeindliche Presse im Königreich würde sich dann auf Tony Blair stürzen.
Blair bringe Ergebnisse zustande. Europa brauche Ergebnisse. Deshalb gebe es, wenn Blair den Posten wolle, keinen Besseren in Europa, so meint der frühere Europaminister Denis MacShane.
Tony Blair, nach zehn Regierungsjahren erst im Sommer abgetreten, gilt vielen seiner Landsleute als der EU-freundlichste Premierminister überhaupt, was auf der Insel nicht unbedingt ein Kompliment ist. Aber dass der 54-Jährige sich vom französischen Präsidenten Sarkozy öffentlich zum Kandidaten für das Amt des EU-Präsidenten vorschlagen ließ, hat auch viele Briten überrascht, zumal Frankreichs Europaminister Jouyet im Gegensatz zu Sarkozy dafür plädiert hat, den Posten an einen Politiker aus dem Euroraum zu vergeben.
Außerdem müsste Blair sich in Brüssel wohl mit einem Jahresgehalt von knapp 300.000 Euro begnügen, wo er es doch jetzt angeblich auf mehr als 15 Millionen bringt mit Beraterverträgen, Büchern und Vorträgen, und das neben seinem derzeitigen Job als Nahost-Sonderbeauftragter. Einfluss und Macht seien ihm wichtiger als Geld, heißt es in London. Doch selbst auf die britischen Konservativen kann Blair dabei nicht zählen. Sie sind gegen den EU-Vertrag, gegen einen EU-Präsidenten, und erst recht, wenn der Tony Blair heißen würde, sagt der frühere Außenminister Malcolm Rifkind:
"Ich glaube nicht, dass Tony Blair der Richtige ist. Seine eigene Europa-Politik ist doch völlig fehlgeschlagen. Er wollte in der Mitte Europas sein, hat aber Europa mehr gespalten als jeder andere mit dem Irak-Krieg. Er hat es zum Glück nicht geschafft, den Euro in Großbritannien einzuführen. Er hat die Briten darüber nicht einmal abstimmen lassen, sondern dieses Vorhaben einfach fallen gelassen. Und ich wäre sehr erstaunt, wenn das restliche Europa in ihm seinen natürlichen Sprecher sehen würde."
Vorbehalte gegen Blair gibt es aus Londoner Sicht vor allem in Deutschland, wo manche SPD-Koalitionspartner von Angela Merkel in ihm einen "Kriegstreiber" sehen, schreibt die Daily Mail. Doch "privat" würde die Bundeskanzlerin den Briten nicht ablehnen, meint das Blatt, und wenn der Franzose Sarkozy sich tatsächlich für Blair stark machen würde, dann habe der doch gute Chancen.
Eine Aussicht, die allerdings den britischen Premierminister Brown nicht gerade begeistern dürfte. Der langjährige Rivale von Tony Blair kann es sich zwar kaum leisten, eine Bewerbung seines Vorgängers zu hintertreiben. Aber besonders überzeugt klingt er nicht, wenn er auf Nachfragen pflichtgemäß versichert, dass Blair ein "ausgezeichneter EU-Präsident wäre" und gleichzeitig anführt, dass das ein Thema für die Zukunft sei, und er, Brown, darüber nicht allein entscheide.
Während "Freunde von Gordon Brown" laut Londoner Zeitungsberichten schon vor einem Dauerkonflikt mit einem EU-Präsidenten Blair warnen, sieht der "Guardian" allerdings auch Vorteile für den Premierminister: Brown käme so etwas aus der Schusslinie - die europafeindliche Presse im Königreich würde sich dann auf Tony Blair stürzen.