
Am Dienstag wurde ein erster Fall mit dem Serotyp 3 (BTV-3) aus Brandenburg gemeldet. Bei zwei Kälbern in einem Rinderbestand im Landkreis Potsdam-Mittelmark sei das Virus festgestellt worden, teilte ein Sprecher des Landesgesundheitsministeriums mit.
Im Oktober 2023 war dieser Typ der Blauzungenkrankheit erstmals in Deutschland entdeckt worden. In den vergangenen Wochen verloren bereits Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein ihren Status als frei vom Virus. Die Gesamtzahl der Ausbrüche war im Juli stark angestiegen und liegt mittlerweile bei knapp 2.000, wie das Friedrich-Loeffler-Institut mitteilte.
Blauzungenkrankheit: Übertragung durch infizierte Gnitzen
Das Blauzungenvirus wird zumeist von kleinen Mücken, sogenannten Gnitzen, übertragen. Erkrankte Tiere leiden meist unter Fieber und Atemnot, die Milchproduktion sinkt dadurch. In ernsten Fällen führt die Erkrankung auch zum Tod der Tiere, besonders bei Schafen. Das Virus ist nicht auf den Menschen übertragbar, die wirtschaftlichen Folgen für Landwirte können jedoch enorm ausfallen.
In Deutschland ist die Blauzungenkrankheit anzeigepflichtig, Verdachtsfälle müssen dem Veterinäramt gemeldet werden. Bundesweit blieben die monatlichen Neuinfektionen dennoch lange im unteren zweistelligen Bereich, bis sie im Juli auf 1.150 anstiegen. Die Bundesregierung hatte bereits im Juni die Anwendung eines auf EU-Ebene noch nicht zugelassenen Impfstoffes erlaubt.
Aus NordrhBisher zeichne sich keine Abnahme der Ausbruchszahlen ab, hieß es aus dem NRW-Landwirtschaftsministerium in Düsseldorf. Zugleich nimmt aber die Zahl der gegen die Krankheit geimpften Tiere deutlich zu.
Diese Nachricht wurde am 14.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.