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Blick an den Himmel über Wien

Die Kuffner-Sternwarte im Wiener Stadtteil Ottakring hat eine ebenso imposante wie wechselvolle Geschichte hinter sich. Sie wurde 1884 als privates Forschungsinstitut gegründet. Der Bierbrauer Moriz von Kuffner finanzierte Bau und Betrieb der Sternwarte, die binnen weniger Jahre zu einer international bedeutenden Einrichtung aufstieg.

Von Dirk Lorenzen |
    Die technische Ausstattung war exzellent. Zu den Instrumenten zählten ein Linsenteleskop mit 27 Zentimetern Objektivdurchmesser und spezielle Teleskope zur Winkelmessung am Himmel - geliefert von den weltweit bekannten Firmen Repsold und Söhne aus Hamburg und Steinheil aus München.

    Viele renommierte Forscher waren an der Kuffner-Sternwarte tätig. Auch Karl Schwarzschild, einer der bedeutendsten Astronomen des letzten Jahrhunderts, wirkte einige Zeit in Wien. Dort führte er bahnbrechende Arbeiten durch, die die noch recht neue Astrofotografie zu einem bedeutenden Werkzeug der Astrophysik machten.

    Der Erste Weltkrieg setzte der Blütezeit der Sternwarte ein Ende und es gelang nur mühsam, den Betrieb wieder aufzunehmen. 1938 musste die wegen ihres jüdischen Glaubens verfolgte Familie Kuffner auswandern, was das Ende der Sternwarte als Forschungseinrichtung bedeutete.

    Heute gehören die Kuffner-Sternwarte, das Wiener Zeiss-Planetarium und die Urania-Sternwarte zusammen. Bei Vorträgen und öffentlichen Beobachtungsabenden erfahren Laien viel Neues über das Universum. Noch heute ermöglichen die Teleskope der Kuffner-Sternwarte allen Interessierten einen Blick an den Himmel über Wien.

    Die Kuffner-Sternwarte in Wien

    Die Geschichte der Kuffner-Sternwarte

    Das Planetarium in Wien