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Polargebiete
Blick in die Klima-Vergangenheit lässt Folgen des Klimawandels erahnen

Das Schmelzen des Eises in den Polargebieten dürfte starke Folgen für die Meeres-Ökosysteme haben. Das schließt ein Forschungsteam unter anderem vom Alfred-Wegener-Institut aus einem Blick in die Klima-Vergangenheit.

    Ein blauer Eisberg schwimmt in der Antarktis
    Die Eisschmelze in den Polargebieten schreitet voran. (picture alliance / blickwinkel/E. Hummel | E. Hummel)
    Für eine Studie im Fachjournal Nature Communications hat das Team Bohrkerne vom Meeresgrund analysiert und darin nach der DNA von früheren Lebewesen gesucht. Die Forschenden fanden Spuren von mehr als 160 Familien von Meeresbewohnern - und damit Informationen, wie sich das Ökosystem mit seiner Nahrungskette in den letzten 20.000 Jahren verändert hat. In den kälteren Phasen lebten in den Polarmeeren vor allem Fische aus der Dorsch-Familie - etwa der Pazifische Kabeljau oder der Alaska-Seelachs. Die hatten es in den wärmeren Phasen schwer, stattdessen gab es dann mehr Lachse oder Pazifische Heringe.
    Die Forschenden gehen davon aus, dass sich das mit der aktuellen Erd-Erwärmung wiederholen könnte - und sich der Fang von Kabeljau und Alaska-Seelachs dann nicht mehr lohnt. Außerdem kann das Plankton in eisfreien Meeren wohl auch weniger Kohlenstoff in die Tiefe transportieren und speichern. Das könnte den Klimawandel weiter anheizen.
    Diese Nachricht wurde am 28.03.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.