
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER erläutert:
"Biden ist kein Hasardeur: Er hat von Anfang an das Risiko einer Eskalation mit Moskau mitgedacht. Aber er will dafür sorgen, dass auf dieser Welt nicht das Recht des Stärkeren herrscht. Im Ziel ist er sich also mit Scholz einig. Trotzdem hat der Kanzler mit seinem Taktieren in der Panzerfrage Teile der US-Regierung verärgert. Mit dem freundlichen Empfang im Weißen Haus beweist Biden nun, dass er die Episode abhaken und nach vorne schauen will."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz erwartet:
"Deutschland wird noch mehr tun müssen. Es muss und kann nicht die NATO anführen. Aber doch in Europa den USA mehr Aufgaben und Lasten abnehmen. Unter Brüdern."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG stellt fest:
"Der Wille zur engen Zusammenarbeit in möglichst vielen Bereichen bleibt das Leitbild im transatlantischen Verhältnis. Tatsächlich gibt es aber auch Knackpunkte. So protegiert Washington die eigenen Unternehmen mit einer Reihe protektionistischer Maßnahmen und erschwert so den Marktzugang für Europäer."
Auch die Zeitung ND.DIE WOCHE äußert sich zum klima- und industriepolitischen Programm von US-Präsident Biden:
"Die europäischen Staaten fühlen sich übergangen, weil viele der Förderungen US-amerikanischen Produkten vorbehalten sind. Alles in allem bedeutet Scholz’ Zeitenwende aber auch, dass die Partnerschaft mit den USA für Deutschland heute wichtiger ist als seit Jahren – im Guten wie im Schlechten."
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, geht ein auf das Veto der FDP gegen das EU-weite Ende des Verbrennermotors:
"Die FDP will die Zulassung von Verbrenner-Autos auch nach 2035, wenn sie mit synthetischem Kraftstoff betankt werden. Ob die Liberalen eine solche Regel durchsetzen können, ist offen - aber unterm Strich auch einigermaßen egal, weil wohl ohnehin der Markt die Dinge regeln wird."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG beobachtet:
"Natürlich geht es immer auch um Sympathiepunkte und Wählerstimmen, von denen die FDP einige mehr gebrauchen kann. Deswegen wird ihr unprofessionelles Verhalten vorgeworfen. Doch zu unerwarteter Hektik sind auch andere in der Lage, wie der Vorstoß zum vorgezogenen Verbot von Öl- und Gasheizungen durch den grünen Bundeswirtschaftsminister beweist."
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG verlangt:
"Es ist Zeit, dass Verkehrsminister Wissing Deutschland auf die Verkehrswende vorbereitet und Vorschläge macht, wie im Hier und Jetzt CO2-Emmissionen eingespart werden – statt zu versuchen, die FDP mit allen Mitteln aus dem Umfragenloch zu holen."