19. März 2023
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird die Übernahme der angeschlagenen Schweizer Großbank Credit Suisse durch ihre Konkurrentin UBS:

Die Logos der Schweizer Banken Credit Suisse und UBS stehen an Gebäuden auf dem Paradeplatz.
Die Schweizer Bank UBS übernimmt ihre Konkurrentin Credit Suisse. (dpa-news / Michael Buholzer)
Das HANDELSBLATT notiert:
"Eine Großfusion wie die jetzt geplante Übernahme von Credit Suisse durch den größeren Rivalen UBS vergrößert das Problem wahrscheinlich noch. Eine starke Großbank kann schwache Kleinbanken übernehmen und sanieren oder abwickeln. Aber wenn zwei gewichtige Geldhäuser zusammengehen, ein stabiles und ein fragiles, dann ist das Risiko sehr groß, dass ein fragiles Monster übrig bleibt."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG hält fest:
"Alles schon erlebt? 15 Jahre nach der Rettung der UBS steht mit der Credit Suisse die zweitgrößte Schweizer Bank am Abgrund. Doch das Déjà-vu trügt: Die Credit Suisse hat – anders als ihre große Rivalin damals – kein Solvenz-Problem, bis vor Kurzem war sie vergleichsweise gesund. Zum Verhängnis wurden der Bank ihre raffgierigen Manager. Über Jahre höhlten die Banker das Geldinstitut aus."
"Ob nun die staatlich verordnete Zwangsehe der UBS mit der Credit Suisse der bessere Weg ist oder doch ein direkter Staatseinstieg bei der Krisenbank nützlicher gewesen wäre, ist schwer zu sagen", heißt es in der BADISCHEN ZEITUNG aus Freiburg.
"Die Rettung der Credit Suisse unter dem Dach der UBS wird zwar den Wettbewerb schwächen und viele Stellen kosten. Sie hat aber zumindest den Vorteil, dass es eine Perspektive für den Finanzplatz Schweiz gibt."
Themenwechsel. Der russische Präsident Putin hat zum 9. Jahrestag der Annexion die Halbinsel Krim sowie die von Russland besetzte ukrainische Hafenstadt Mariupol besucht. Die LAUSITZER RUNDSCHAU merkt dazu an:
Putins Visiten "gaben einen Vorgeschmack auf das, was folgen wird, sollte die Ukraine Teile ihres Territoriums an Russland abtreten müssen. Schließlich hat Putin inzwischen weitere ukrainische Regionen annektiert. Zudem werden Pläne geschmiedet, wie sich Belarus und die Republik Moldau freundlich übernehmen ließen."
Mehrere Zeitungen thematisieren den Haftbefehl gegen Putin, den der Internationale Strafgerichtshof wegen mutmaßlicher Kriegsverbrechen in der Ukraine erlassen hat.
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN notieren:
"Das Schicksal Putins ist dadurch längst noch nicht besiegelt, seine Halbwertszeit hat allerdings rapide abgenommen. Bleibt zu hoffen, dass der starke Mann mit dem Hang zur Selbstinszenierung von dem Einsatz von Atomwaffen absieht. Darauf wetten sollte man nicht."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG sieht es so:
"Aus Sicht des Kreml-Despoten ist der Strafgerichtshof nur ein Machtwerkzeug des Westens. So verständlich der Haftbefehl ist, die Aussichten auf Friedensverhandlungen werden so nicht besser."