Freitag, 19. April 2024

24. März 2023
Blick in die Zeitungen von morgen

Beherrschendes Kommentarthema ist der für Montag angekündigte Warnstreik.

24.03.2023
Rote Signale leuchten zwischen den Gleisen im Hauptbahnhof. Streik bei der Deutschen Bahn 2021
Am Montag werden der Bahn und Nahverkehr gleichzeitig bestreikt. (picture alliance / dpa / Robert Michael)
In der SCHWÄBISCHEN ZEITUNG aus Ravensburg lesen wir:
"Was am Montag stattfinden wird, geht deutlich über das angemessene Maß hinaus. Ein überzogener Abschluss würde weitere Branchen anstacheln und könnte eine kaum noch zu kontrollierende Lohn-Preis-Spirale in Gang setzen, die letztlich den Wohlstand aller aufs Spiel setzt."
Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN unterstreichen:
"Eines kann man jetzt schon sagen: Dieser 'Generalstreik' im Bereich Verkehr ist massiv und geht an die Grenzen dessen, was der Republik zuzumuten ist."
Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus gibt zu bedenken, dass viele Menschen Verständnis für die Gewerkschaften aufbringen, aber:
"Umgekehrt sollten diese auch Verständnis für die Empörung aufbringen, wenn ein einziger Warnstreik die gesamte Republik lahmlegt – und den Chaos-Montag deshalb nicht zur Regel machen. Ansonsten könnte das anfängliche Verständnis schnell ins Gegenteil umschlagen."
Die TAZ hingegen sieht dem Streiktag gelassen entgegen. Dort heißt es:
"Am Montag wollen Verdi und die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft Deutschland stilllegen. Vom 'Monsterstreik' schreibt der Boulevard. Franzosen lächeln darüber müde. Dort heißt es Generalstreik. Millionen gehen seit Wochen auf die Straße gegen die geplante Rentenreform. Autos brennen, der Müll bleibt liegen, Schulen sind geschlossen und Raffinerien blockiert."
Für die BADISCHEN NEUESTEN NACHRICHTEN aus Karlsruhe ist der Streik durchaus berechtigt:
"Wenn man sich fragt, warum junge Menschen nicht mehr stets bereit sind, sich mit voller Kraft in den Beruf zu stürzen, liegt das mitunter einfach an der Bezahlung. Es ist im Interesse der Arbeitgeber, wenn sie nächste Woche ein verbessertes Angebot vorlegen."
Themenwechsel: Die Entlassung von Julian Nagelsmann als Trainer des FC Bayern München beherrschte heute die Nachrichten. Dazu bemerkt DER NEUE TAG aus Weiden:
"Vorhang auf für den FC Hollywood! Das neueste Schmierenstück steht auf dem Programm. Arbeitstitel: Nagelt Nagelsmann an die Wand – auf Tuch(el)fühlung mit dem Abgrund. Bei der Trainerposse bleiben brisante Fragen offen: Wie kann es sein, dass Nagelsmann über die Medien von seinem Rauswurf erfahren hat? Was bedeuten Treueschwüre für einen Trainer noch, wie der von Bayern-Boss Herbert Hainer – vor gerade mal vier Tagen?"
Ähnlich sieht es die AUGSBURGER ALLGEMEINE:
"Die Meisterschaft ist für die Bayern eine Selbstverständlichkeit. Nagelsmann schaffte es zuletzt nicht mehr, seinen Bossen zu vermitteln, dass Selbstverständliches selbstverständlich bleibt.Nach zehn Meisterschaften in Folge ist ein Spannungsverlust in der Mannschaft verständlich. Der FC Bayern aber ist kein normaler Verein. Er ist ein irrsinniges Konstrukt."