
Der SÜDKURIER aus Konstanz führt aus:
"Was die Studie im Erzbistum Freiburg in mühseliger Kleinarbeit zutage gefördert hat, öffnet den Blick in einen Abgrund. Über das Ausmaß und die Zahl der Fälle macht sich vermutlich niemand mehr Illusionen. Erschreckend ist aber, wie berechnend und mitleidslos die kirchliche Führungsspitze vorging, wenn es darum ging, die Täter zu schützen und die Opfer mundtot zu machen."
Die SÜDWEST PRESSE aus Ulm bemerkt:
"Ein harsches Urteil war erwartet worden. Dass die Freiburger Missbrauchsstudie dem früheren Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, jedoch eine fortwährende Ignoranz des Kirchenrechts bescheinigen würden, entsetzt dann doch."
Der REUTLINGER GENERAL-ANZEIGER spricht von gezielter Vertuschung:
"Übergriffige Priester werden ohne Auflagen versetzt – oder falls es Auflagen gibt, werden diese nicht kontrolliert. So werden Missbrauchstätern neue arglose Opfer zugeführt. Deren Leid bedeutet nichts. Der Ruf der Kirche dagegen alles. Solange sich der Altherrenbund der Kirche mit seiner verklemmten Sexualmoral und seinem Zölibat Reformen verweigert, werden weiterhin die Mitglieder davonlaufen."
Nach Einschätzung der SCHWÄBISCHEN ZEITUNG aus Ravensburg werde mit dem Gutachten deutlich, dass
"die Aufarbeitung des Skandals immer noch keinen professionellen Ansprüchen genügt. Die Bischöfe hatten Jahrzehnte Zeit und müssen sich eingestehen: Wir schaffen es nicht. Wir sind befangen. Wir sind Theologen, keine Juristen."
Die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle bewertet die Gespräche von Vertretern der sieben führenden Industriestaaten in Japan:
"Das G7-Außenministertreffen hat eine klare Botschaft an Peking gerichtet: Die USA, Deutschland, Großbritannien, Frankreich, Italien, Kanada und Japan mahnen in auffallend selbstbewusstem Ton, China solle 'auf Drohungen, Zwang, Einschüchterung oder die Anwendung von Gewalt verzichten'. Und: Wer Waffen an Putin liefere, werde 'einen schwerwiegenden Preis' bezahlen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG analysiert:
"Momentan gelten die Regeln der Eskalation – noch mit diplomatischen Mitteln. Aber selbst hier fehlt das Szenario für die Gegenbewegung, fehlen die Ideen für eine Deeskalation. Chinas größtes Problem als geopolitischer Akteur ist, dass es seine Kräfte gerade erst entfaltet und entweder den Umgang damit nicht beherrscht – oder nun in bewusster Entscheidung die Abkürzung hin zu einer Parallel-Ordnung nehmen will."