
Die ZEIT schreibt:
"Man könnte einwenden, dass es in der Hamburgischen Bürgerschaft hierzu schon einen Untersuchungsausschuss gibt. Aber das ist nur ein Feierabendparlament mit begrenzten Ressourcen, ganz anders als der Bundestag. Und es geht bei dem Fall um Steuern, die auch dem Bund vorenthalten wurden – und damit allen Steuerzahlern."
Der KÖLNER STADT-ANZEIGER meint:
"Die Union will Bundeskanzler Scholz vorführen und erreichen, dass der Ausschuss möglichst bis zur Bundestagswahl im Herbst 2025 tagt. Bilder von einem Kanzler, der sich wie ein Angeklagter den Fragen von Abgeordneten stellen muss, senken die Chancen für eine Wiederwahl des SPD-Mannes, so die Hoffnung von CDU und CSU. Zur tatsächlichen Aufklärung der Affäre dürfte der Ausschuss allerdings wenig beitragen. Scholz und seine Getreuen haben sich schließlich eine Strategie zurechtgelegt, und die heißt: Amnesie."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG findet:
"Dass ausgerechnet dieser detailversessene Vollprofi sämtliche Treffen mit den Hamburger Warburg-Bankern vergessen haben will, glaubt ihm so gut wie niemand. Aber: Dass ein neuer Untersuchungsausschuss Licht ins Dunkel bringen wird, darf bezweifelt werden. Denn wenn die Union Nennenswertes in der Hinterhand hätte, hätte sie es in Hamburg längst vorlegen müssen."
Der CICERO sieht es so:
"Ein bundesweiter Ausschuss hat zweifellos mehr Möglichkeiten als der Hamburger Ausschuss. Und wer will allen Ernstes behaupten, die rechtlich und politisch dubiosen Machenschaften eines gewählten Volksvertreters, der als Kanzler eine hohe Verantwortung trägt und dieser mit Glaubwürdigkeit gerecht werden muss, sei nicht von bundespolitischer Relevanz?"
Kommentiert wird auch der Bericht des europäischen Klimabeobachtungsdienstes Copernicus, wonach Europa im vergangenen Jahr den heißesten jemals aufgezeichneten Sommer erlebt hat.
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG konstatiert:
"Der Klimawandel - er war so lange weit weg, zeigte sich allenfalls bei dürrebedingten Ernteausfällen oder Überschwemmungen in fernen Ländern. Das ließ sich prima ignorieren. Aber die Hitzesommer des vergangenen Jahrzehnts, die ausgetrocknete Po-Ebene, der nicht schiffbare Rhein, all diese Phänomene zeigen: Der Klimawandel verändert das Leben auch in Europa, auch schon jetzt und auch schneller als befürchtet."
Die HEILBRONNER STIMME blickt auf die Klimapolitik der Ampel-Koalition:
"Diese Bundesregierung hat einen ambitionierten Klimaschutz aufgegeben. Braucht es erst ein zweites Ahrtal, bis sie das unternimmt, was nötig ist, um drohenden Schaden von der Bevölkerung abzuwenden? Ein Urteil aus Karlsruhe gibt es schon, breite Unterstützung aus der Bevölkerung auch. Deshalb: Machen, jetzt, es ist schon fast zu spät!"