
Die WIRTSCHAFTSWOCHE spricht von einem verzweifelten Versuch,
"sich politisch einer allgemeinen Dienstpflicht zu nähern – durch die Hintertür der Kasernen-Praxis sozusagen. Und damit irgendwie doch noch wenigstens die ein oder andere Rekrutin für die schmerzhaft unterbesetzte Bundeswehr zu gewinnen. Bringen wird das kaum etwas."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG gibt zu bedenken:
"Soll die allgemeine Erfassung und Untersuchung verpflichtend sein, so muss sie auch durchgesetzt werden. Eine Musterung bedarf einer guten Begründung, und es ist trotz positiver Umfragen zu einer Dienstpflicht zweifelhaft, ob es wirklich eine politische Mehrheit dafür gibt."
Die SCHWÄBISCHE ZEITUNG aus Ravensburg ist sich sicher:
"Es wird keine Rückkehr zur allgemeinen Wehrpflicht geben. Dazu fehlt es an Infrastruktur, Ausbildern und Bedarf. Die Musterung käme einer gigantischen Werbekampagne gleich - inklusive ausufernder Bürokratie. Und das auf Kosten der Steuerzahler."
Die MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem der DONAUKURIER gehört, findet:
"Sinnvoller ist ein anderer Vorschlag Högls. Die Bundeswehr soll in allen Schulen über ihre Arbeit informieren. Viele Schulen untersagen den Besuch von Soldaten. Hier gilt es anzusetzen."
Die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG geht ein auf die AfD, die im neuen ARD-Deutschlandtrend als zweitstärkste politische Kraft abschneidet:
"Den Umfrage-Aufschwung der AfD muss sich die Regierungskoalition schon selbst zuschreiben. Die Verantwortung für die 18 Prozent der Rechtsaußenpartei lässt sich nicht CDU und CSU zuschieben, wie dies nun manche Ampelpolitiker versuchen."
Die RHEINISCHE POST aus Düsseldorf konstatiert:
"Es ist ein Alarmsignal, das ist richtig. Stattdessen sollten sich alle an die eigene Nase fassen und das machen, was demokratische Parteien tun sollten: Regieren und opponieren, mit guten Ideen, klaren Worten und ohne Schaum vor dem Mund."
Ähnlich äußert sich die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG:
"Wählerbeschimpfung und Warnungen vor Rechtsextremismus helfen nicht weiter. Die anderen, in erster Linie die Parteien der Ampel-Koalition, aber auch die Union, müssen zeigen, dass sie handeln und Probleme lösen können."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder bewertet die Umfrageergebnisse wie folgt:
"Eine Stimme aus Überzeugung würden der AfD nur ein Drittel ihrer eigenen Anhänger geben - der Rest ist 'nur' unzufrieden mit den anderen Parteien. Hier schlummert eine Menge Potenzial an Wählern, die vom rechten Rand in die politische Mitte zurückgeholt werden können."