14. Juli 2023
Blick in die Zeitungen von morgen

Ein Thema in den Kommentarspalten ist die Sommerpressekonferenz von Bundeskanzler Olaf Scholz.

Bundeskanzler Scholz vor Beginn der Sommerpressekonferenz. Er ist von Fotografen umringt.
Bundeskanzler Scholz vor Beginn der Sommerpressekonferenz (AP / Markus Schreiber)
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG hebt eine Aussage besonders hevor:
"Scholz hat in einem aufschlussreichen Satz sein Politikkonzept formuliert: Jede Regelung müsse so konzipiert sein, dass sie in einer Volksabstimmung eine Mehrheit fände. Scholz wirbt für die Abwägung, den Kompromiss. Wo die Gesellschaft polarisierter wird, will er die Mitte sein. Reicht das, um einer erstarkenden AfD etwas entgegenzusetzen?
Die ALLGEMEINE ZEITUNG aus Mainz bemerkt:
"Scholz will keine Spaltung der Gesellschaft. Da hilft allerdings nur Klartext und nicht ein einfaches Statement, die AfD halbiere sich im Zuspruch der Wähler selbst. SPD, Grüne und FDP müssen den Sommer nutzen, intern zu diskutieren und nicht weiter auf offener Bühne zu streiten."
Die RHEIN-ZEITUNG fasst Scholz`s Aussage in Zahlen:
"Bei der Wahl 2021 war die AfD auf 10,3 Prozent gekommen. Aktuelle Umfragen sehen sie derzeit bei rund 20 Prozent."
Die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG benennt offene Streitfragen innerhalb der Regierung:
"Einigungen beim Haushalt und bei der Kindergrundsicherung stehen noch aus, die Frage nach der Bezahlbarkeit von sozialen Sicherungssystemen, der Klimakrise und ihren Folgen, der Abwanderung von Industrien, das alles wird die Koalition noch beantworten müssen. Und das könnten noch kleine Fragen sein, sollte sich die außenpolitische Lage mit Russland weiter verschlechtern und sich der Krieg in der Ukraine ausweiten."
Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG vermisst Führung:
"Scholz fehlt der Wumms, dieses schwierige Bündnis in Krisenzeiten zusammenzuhalten. Die Fliehkräfte haben das Kommando übernommen. Scholz muss es sich zurückholen."
Genderstern und Unterstrich sind auch künftig keine regulären Sprachzeichen im Deutschen, entschied der Rat für deutsche Rechtschreibung. Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder vertritt diese Meinung:
"In der breiten Bevölkerung, die ausweislich mehrerer Umfragen seine Anwendung ablehnt, wird das Gendersternchen nur noch als Mittel einer Elite zur Erziehung der vermeintlich ignoranten Mehrheit über den Umweg von Universitäten, öffentlich-rechtlichem Rundfunk und Behörden wahrgenommen. Wenn der Rat für deutsche Rechtschreibung nun zunächst mögliche Folgeprobleme des Gendersterns klären will, tut er gut daran."
Die BERLINER MORGENPOST plädiert für Vielfalt:
"Was die öffentliche Debatte übers Gendern betrifft, so täte vielen Protagonisten mehr Gelassenheit gut. Es gibt Politiker, die kein anderes Thema zu haben scheinen. Sie sollten sich ernsthaft fragen, ob sie ihren Beruf verfehlt haben. Jeder soll so reden, wie er mag - ob privat, öffentlich oder in Rundfunk und Fernsehen. Die freie Gesellschaft hält das aus. Für Kampagnen und Kulturkämpfe eignet sich das Thema nicht."