20. September 2023
Blick in die Zeitungen von morgen

In der Konfliktregion Berg-Karabach herrscht Waffenstillstand.

Zerstörte Gebäude in der Nagorno-Karabakh Region in Aserbaidschan.
Der Konflikt um Berg-Karabach ist ein Kommentarthema in der Presseschau. (imago images / SNA / Aik Arutunyan)
"Die gute Nachricht daran ist, dass ein weiterer blutiger Krieg vermieden wird",
kommentiert die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG. Das Blatt bleibt dennoch skeptisch:
"Selbst wenn die Karabach-Armenier ihre Waffen niederlegen, ist der Konflikt noch nicht gelöst. Nach Jahrzehnten von Hass und Hetze werden die Menschen sich nicht einfach in Aserbaidschans Staat integrieren lassen. Die Sorgen vor ethnischen Säuberungen sind absolut begründet."
"Mit der vereinbarten Waffenruhe wird das Elend in Berg-Karabach nicht vorbei sein",
pflichtet die VOLKSSTIMME aus Magdeburg bei und richtet den Blick auf Armeniens Verbündeten:
"Die Russen sind auf ganzer Linie gescheitert. Sie agieren als politischer und militärischer Schiedsrichter in dem seit mehr als 30 Jahren schwelenden Konflikt. Nun muss sich Russland, durch seinen Krieg gegen die Ukraine geschwächt, die Bedingungen Aserbaidschans diktieren lassen."
Die JUNGE WELT aus Berlin zeigt sich nicht überrascht, dass Moskau als Verbündeter Armeniens nicht intervenierte:
"Russland kann es sich nicht leisten, seine Beziehungen zu Aserbaidschan zu strapazieren. Das wusste der aserbaidschnische Präsident Alijew, und das hat ihn ermutigt, die Bergkarabach-Frage militärisch zu lösen."
Die Befragung von Innenministerin Faeser im Bundestags-Innenausschuss zur Affäre um den von ihr abberufenen BSI-Chef Schönbohm ist Thema in der FRANKFURTER RUNDSCHAU:
"Die Sitzung ging aus wie das Hornberger Schießen. Auch im Ausschuss war das Getöse beim Auftritt von Bundesinnenministerin Nancy Faeser beachtlich. Doch die SPD-Politikerin ging ohne größere Blessuren daraus hervor."
Anders sieht das die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG:
"Haben beim Rauswurf von Arne Schönbohm politische Willkür und Interessen die Feder geführt anstelle des Beamtenrechts? Den Verdacht hat Faeser im Innenausschuss nach Ansicht der Opposition nicht nachhaltig entkräften können; es bleibt ein Geschmäckle."
Auch die PASSAUER NEUE PRESSE sieht Faeser geschwächt:
"Wie so oft stellte sich nicht die Krise selbst als Problem heraus, sondern der Umgang mit ihr. Faeser hat die Affäre um den von ihr versetzten Behördenchef unterschätzt."
Zum Abschluss noch der Blick in die USA. Die FREIE PRESSE aus Chemnitz thematisiert die Rede von Bundeskanzler Scholz vor der UNO-Vollversammlung, in der er im Hinblick auf den russischen Krieg gegen die Ukraine vor "Scheinlösungen" gewarnt hat:
"Der Kanzler hat in New York eine Durchhalterede gehalten. Und er hat recht damit. Die Welt darf der russischen Aggression nicht nachgeben – auch wenn es aus der Sicht vieler Staaten ab einem bestimmten Punkt vielleicht für einen Moment lang einfacher erscheint. Sonst werden diejenigen ermuntert, die auch Kriegsgedanken haben."