
"Vor dem Hintergrund der umstrittenen EU-Asylreform nimmt in Deutschland die Debatte um die Migration und ihre Folgen an Fahrt auf. Die deutsche Debatte macht deutlich, dass die Republik immer schneller zu einem Land der Wohlfeilen verkommt. So geht es hier kaum um Migrationsursachen. Eine gerechtere Welt würde hierzulande für jeden einzelnen höhere Preise oder Verzicht bedeuten. Das zu forcieren, käme dem politischen Selbstmord gleich. Gegen Migranten zu mobilisieren ist da natürlich leichter und leider politisch gewinnbringender."
In der SÜDDEUTSCHEN ZEITUNG heißt es:
"Die Angst vorm schwarzen Mann wächst jetzt jeden Tag in Europa. Sie wird zu einer Waffe gemacht und gegen die freiheitlichen Demokratien gerichtet. Mit jedem Monat, in dem die Zahl der Asylbewerber steigt, mit jedem Foto überfüllter Aufnahmezentren auf Lampedusa sinkt die Bereitschaft auch in Deutschland, für eine großzügige Flüchtlingspolitik einzutreten."
Der TAGESSPIEGEL aus Berlin hält fest:
"Was Deutschland tatsächlich tun sollte, knallt in Talkshows nicht so schön und wird daher fast ausschließlich in Fachkreisen diskutiert: Bürokratie abbauen – und systemischen Rassismus. Er verletzt nicht nur Menschen, was schlimm genug wäre, er schadet auch der deutschen Wirtschaft: Deutschland, mach endlich deine Hausaufgaben!"
Der NORDBAYERISCHER KURIER aus Bayreuth meint zur Zuwanderungsdebatte:
"Der Arbeitsmarkt kann frische Kräfte gut aufnehmen. Arbeit ist die beste Form der Integration. Wenn aber fremdenfeindliches Gedankengut und die Verunsicherung zunehmen, bröckelt der gesellschaftliche Zusammenhalt. Und das gefährdet Wachstum und Wohlstand."
Themenwechsel. Die CDU hat ein Modell für steuerfreies Arbeiten im Rentenalter vorgeschlagen, um den Fachkräftemangel zu bekämpfen. Die FREIE PRESSE aus Chemnitz hält fest:
"Es gibt ein riesiges Potenzial an Älteren, die den Fachkräftemangel enorm lindern könnten, wenn sie ins Erwerbsleben zurückkehrten – und sei es nur in Teilzeit. Vor allem könnten sie sofort anfangen, während es bei der Fachkräftegewinnung aus Staaten außerhalb der EU gleich mehrere Hürden wie die Anerkennung ihrer ausländischen Qualifikationen oder mangelnde Deutschkenntnisse gibt. Die Überlegung der CDU hat also viel für sich."
"Fast alle Branchen haben aktuell mit dem Fachkräftemangel zu kämpfen", unterstreicht die ALLGEMEINE ZEITUNG aus Mainz:
"Der demografische Wandel wird uns in Zukunft noch härter treffen, als er es jetzt schon tut. Deshalb darf es zwischen der Aktivrente und der Fachkräftezuwanderung keine Entweder-oder-Entscheidung geben, sondern eine sinnvolle Kombination."