08. Oktober 2023
Blick in die Zeitungen von morgen

Zahlreiche Zeitungen kommentieren die Landtagswahlen in Hessen und Bayern. Die Ampel habe mit dem Ergebnis der Wahlen die Quittung für ihre inkonsequente Politik erhalten, schreibt die FRANKFURTER RUNDSCHAU.

Robert Lambrou (2.v.r), Co-Landesvorsitzender der AfD Hessen, und Bundessprecherin Alice Weidel jubeln über die erste Prognose bei der Landtagswahl in Hessen.
Die AfD feiert ihr Abschneiden bei den Landtagswahlen in Hessen und Bayern. (picture alliance / dpa / Helmut Fricke)
"Beunruhigend ist, dass die AfD weiter zweistellig in die Landtage einzieht – auch wenn manche einen noch dramatischeren Rechtsruck befürchtet hatten. Die AfD profitiert davon, dass die anderen Parteien ihr die Vorlagen in der Flüchtlingspolitik gegeben haben. Auch die Freien Wähler schneiden trotz – oder, schlimmer noch, wegen – der Antisemitismusaffäre um Bayerns Vize-Regierungschef Hubert Aiwanger stark ab."
Bayerns Ministerpräsident Söder habe verstanden, dass es für die CSU in den nächsten Jahren um alles oder nichts gehe, meint die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG:
"Er könnte genauso gut Kanzlerkandidat werden wie Vorruheständler. Viel hängt davon ab, dass er den weiteren Aufstieg Aiwangers verhindert und sich aus seiner strategischen Falle befreit, die er sich selbst gestellt hat, indem er andere Koalitionen als mit den Freien Wählern kategorisch ausschloss. Mit dieser Dummheit hat er Aiwanger nur zusätzlich gestärkt. Damit ist es nach der Landtagswahl wohl vorbei. Söder wird kaum ein weiteres Mal dabei zusehen, wie Aiwanger seine wachsende Macht gegen ihn und die CSU einsetzt."
Die FRANKFURTER NEUE PRESSE blickt auf den Erfolg der CDU in Hessen:
"Mit Boris Rhein an der Spitze kann die Hessen-CDU fast wieder an alte Zeiten anknüpfen. Vergessen ist die Schmach der vergangenen Landtagswahl mit zweistelligen Verlusten. Und überwunden ist für Boris Rhein persönlich damit vielleicht auch die traumatische Erfahrung von der verlorenen Oberbürgermeisterwahl in Frankfurt 2012. Mit diesem Ergebnis hat der 51-Jährige seine CDU wieder ganz nach oben geführt."
So viel zu den Landtagswahlen in Bayern und Hessen.
Auch der Großangriff der Hamas auf Israel findet viel Beachtung in den Zeitungen. Die LEIPZIGER VOLKSZEITUNG hält fest:
"Für Israel geht es plötzlich wieder um alles. Das Land wurde auf dem falschen Fuß erwischt. Seitdem die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu amtiert, war es ganz mit sich selbst beschäftigt und gespalten in Anhänger und Gegner der geplanten Justizreform. Israel muss angesichts der erlebten Verwundbarkeit nun brutal umschalten. Dabei ist der Konflikt mit der Hamas bereits Hiobsbotschaft genug. Hinzu kommt aber, dass mit einer Eskalation durch die Hisbollah im Libanon, unterstützt vom Iran, ebenfalls gerechnet werden muss. Weitere Spannungen in der Westbank und mit den israelischen Arabern könnten ein Übriges tun. Die Existenz Israels steht auf dem Spiel."
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz gibt zu bedenken:
"Nichts, worüber man in besseren Zeiten wieder mit der Regierung Netanjahu diskutieren muss, rechtfertigt Terror und bestialische Verrohung. Wer im Angesicht dessen herumlabert, legt einen falsch selektierenden Pseudohumanismus an den Tag oder versucht damit, noch übleren Antisemitismus zu tarnen. Antisemitismus ist nirgendwo hinnehmbar. Am allerwenigsten in Deutschland. Deshalb gehören Unterstützungsaktionen für die Hamas mit aller Härte des Strafrechts geahndet."