"Endlich! Zwei Wochen nach dem Massaker der Hamas an israelischen Zivilisten hat sich eine nennenswerte Zahl an Deutschen aus Protest gegen dieses Pogrom zusammengefunden", heißt es in der TAGESZEITUNG – TAZ. "Die Demonstration am Brandenburger Tor ist der Versuch, den hier lebenden Juden zu sagen, dass sie nicht alleine sind."
Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG aus Frankfurt/Oder zeigt sich besorgt:
"Man muss es so hart sagen: Das Interesse an Solidaritätsbekundungen mit Israel ist gering. Das ist beschämend und besorgniserregend. Stattdessen dominieren seit zwei Wochen Bilder von propalästinensischen Protesten mit gewaltverherrlichenden Parolen und ein Brandanschlag auf eine Synagoge die Nachrichten. Dass all das in Deutschland gedeihen kann, macht Angst."
"Solidarität mit Israel heißt nicht, alles gutzuheißen, was Israel jetzt unternimmt", gibt das DARMSTÄDTER ECHO zu bedenken.
"Es ist jedoch nicht die Zeit für Belehrungen, Israel trage mit seiner Siedlungspolitik ein gehöriges Maß an Mitschuld an der Eskalation. Ermahnungen aus deutschem Mund, im Kampf gegen die Hamas nun bitte das Völkerrecht einzuhalten, sind in diesen Tagen fehl am Platz."
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG geht auf das Nahost-Gipfeltreffen in Ägypten vom Samstag ein:
"In der aussichtslosen Lage in Nahost muss die westliche Diplomatie jeden Gesprächskanal nutzen, um auf Israels arabische Nachbarn einzuwirken. Die stehen unter dem Druck der Straße, der sie zu einer harten Haltung gegen Israel drängt. Doch sie werden dringend gebraucht, nicht nur, um die Katastrophe für die Menschen in Gaza zu lindern. Das größte Problem für die Zukunft der Region ist, dass bis heute niemand einen Plan hat, was mit dem Gazastreifen geschehen soll, wenn dieser Krieg vorbei ist."
Nun in die Schweiz, wo die nationalkonservative SVP bei der Parlamentswahl die meisten Stimmen erzielt hat. Die BADISCHE ZEITUNG aus Freiburg sieht folgende Gründe dafür:
"Die Rechtspopulisten schürten geschickt die Ängste der Eidgenossen vor Ausländern, sie schoben die Schuld für fast alle Missstände in dem reichen Land den Fremden zu. Die Abgrenzung gegenüber Nichtschweizern ergänzt sich mit dem Pochen der SVP auf Neutralität Helvetiens und einer schroffen Ablehnung der EU."
Der WESER-KURIER aus Bremen bezweifelt, dass der Stimmenzugewinn für die SVP als Zeichen für einen Rechtsruck in der Schweiz gewertet werden kann:
"Die europaskeptische und rechtsnationale Bewegung stimmt im Wahlkampf zwar immer wieder rassistische und nationalistische Töne an, gibt sich aber in der praktischen Zusammenarbeit in der Berner Bundesregierung eher pragmatisch.“