
Die RHEIN-ZEITUNG aus Koblenz schreibt:
"Pro-palästinensische Kundgebungen mobilisieren in Deutschland ungleich mehr Menschen als pro-israelische Veranstaltungen. Mal geht es um die Forderung nach einer humanitären Waffenruhe im Gazastreifen - was legitim ist. Mal geht es um 'Apartheid'-Vorwürfe gegen Israel - was genauso absurd ist, wie der Hamas einen 'Befreiungskampf' zu unterstellen. Und mal geht es um Appelle zur Vernichtung Israels - was verfassungsfeindlich ist. Die Gefahr ist groß, auf islamistische Propaganda hereinzufallen."
Wenn die Demokratie missbraucht werde, seien alle Demokraten gefordert, meint das WESTFALEN-BLATT.
"Antisemitismus und Judenhass dürfen wir niemals zulassen - auch nicht bei pro-palästinensischen Demonstrationen. Zur Staatsräson gehört in Deutschland nämlich auch, dass hierzulande unsere Werte und Normen gelten. Wo Israel das Existenzrecht abgesprochen und seine Vernichtung gefordert wird, da wird es allerhöchste Zeit zu handeln. Die Politik und der Rechtsstaat sind gefordert."
Die TAGESZEITUNG stellt hingegen heraus:
"Natürlich führt ein liberales Demonstrationsrecht dazu, dass vor dem Brandenburger Tor Parolen gerufen werden, die der deutschen Regierungspolitik diametral gegenüberstehen. Solche Bilder schwächen aber nicht die deutsche Staatsräson, die völlig zu Recht zum Schutz für Israel steht. Sie stärken vielmehr Deutschlands Glaubwürdigkeit im weltweiten Eintreten für Grundrechte."
Eine Geiselnahme am Hamburger Flughafen hat am Wochenende für eine stundenlange Sperrung des Flugverkehrs gesorgt. Die MÄRKISCHE ODERZEITUNG betont:
"Das Eindringen der Klimaaktivisten der 'Letzten Generation' im Sommer sowie der Hamburger Vater, der mit seinem Auto ein Tor zum Airport durchbrach, zeigen, wie angreifbar die Infrastruktur tatsächlich ist - und wie leicht es Angreifer haben. Für mehr Sicherheit zu sorgen, ist aufwendig. Freiwillig werden Flughäfen nicht in mehr Sicherheitsmaßnahmen investieren. Die Bundesregierung sollte entsprechende Vorgaben machen."
Auch die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG argumentiert:
"So wie jetzt darf es nicht bleiben. Viele Flughäfen 'schützen' ihre Sicherheitsbereiche bloß mit Maschendrahtzäunen. Am Drehkreuz Frankfurt gibt es immerhin um Teile des Geländes zwei Reihen Zäune, die bei Durchbruchversuchen Alarm auslösen. So etwas kostet Millionen, klar, aber man sieht jetzt wieder: Das wäre sehr gut investiertes Geld. Man mag sich nicht vorstellen, was passieren kann, wenn auf so einfachem Wege auch Menschen, die wesentlich Schlimmeres vorhaben, direkt an Flugzeuge gelangen."