
Die FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG kommentiert:
"Die Konservative Partei stellt seit 2010 in London den Premierminister. Lange Regierungszeiten einer Partei führen oft zu personeller Auszehrung. Wenn ein Premierminister, wie jetzt Rishi Sunak, allerdings bei der Auswahl seiner Minister auf einen Vorgänger im Amt des Regierungschefs zurückgreifen muss, ist die Lage der führenden Partei mit dem Wort 'verzweifelt' wahrscheinlich am treffendsten beschrieben."
Auch im HANDELSBLATT ist die Rede von einem "Akt der Verzweiflung":
"Noch vor wenigen Wochen versuchte der konservative Premier, sich als Kandidat des Wandels zu präsentieren, und distanzierte sich damit zugleich von den zwölf Jahren, in denen seine vier Vorgänger die Politik im Königreich bestimmt haben - darunter waren sechs Jahre unter Cameron. Dass er den Ex-Premier dennoch zurückholt, ist das Eingeständnis, dass Sunaks Neuerfindung bereits gescheitert ist."
Die TAGESZEITUNG überlegt:
"Für Rishi Sunak zählt innenpolitisches Kalkül. David Cameron steht für das begüterte Bürgertum, das den Tories unter Boris Johnson den Rücken kehrte. Diese verlorenen Stammwähler muss Sunak für die nächsten Wahlen zurückholen. Aber für die populistische konservative Rechte, die mit ihrer Partei seit Johnsons Sturz auf Kriegsfuß steht, ist Cameron eine Reizfigur und sein Comeback eine Kampfansage."
Nun zum Krieg zwischen Israel und der Hamas. Aus dem nördlichen Gazastreifen gibt es Berichte über Gefechte rund um das Al-Schifa-Krankenhaus.
Die Zeitungen der MEDIENGRUPPE BAYERN, zu der unter anderem die PASSAUER NEUE PRESSE gehört, schreiben dazu:
"Aus dem Gazastreifen dringen Nachrichten der Weltgesundheitsorganisation, wonach die Lage im Schifa-Krankenhaus 'entsetzlich' sei. Nun beruft sich die WHO bedauerlicherweise auf Quellen des Gesundheitsministeriums, und das wird von der Hamas gesteuert. Darf man dieser Quelle glauben? Man darf, aber man sollte es nicht einfach so tun. Dieser Krieg ist ein Propaganda-Krieg, und in dem hat die Hamas einen Vorteil."
Die NEUE OSNABRÜCKER ZEITUNG bemerkt:
"Auch wenn niemand im Westen hundertprozentig sagen kann, was dort gerade passiert und ob die Terrororganisation Hamas unter dem Gebäude wirklich eine Kommandozentrale hat, so lösen diese Bilder in der arabischen Welt neuen Hass aus und im Westen zumindest Unbehagen. Israel verfolgt im Gazastreifen seit 16 Jahren eine Strategie, die nicht funktionieren kann. Deshalb muss es sich schon jetzt überlegen, wie es Gaza neu ordnen kann und wie es künftig den Zivilisten dort ein menschenwürdiges Leben sichert."