22. November 2023
Blick in die Zeitungen von morgen

Kommentiert wird die Vereinbarung zwischen Israel und der Hamas. Für Israel geht es dabei aus Sicht der SÜDDEUTSCHE ZEITUNG allein um das Schicksal der Geiseln:

    Die palästinensische Flagge mit einer weißen Rose bei einer Demonstration
    Israel und die Terrororganisation Hamas haben sich auf eine viertägige Feuerpause geeinigt. (picture alliance / ZUMAPRESS.com / Cris Faga)
    "Die Entscheidung für diese Feuerpause folgt also keiner militärischen, sondern einer humanitären und danach politischen Logik. Premierminister Benjamin Netanjahu konnte dem Druck der Angehörigen der Entführungsopfer nicht länger standhalten."
    Die STUTTGARTER NACHRICHTEN konstatieren:
    "So zynisch es klingt, so ist das auch: Die 50 Geiseln in der Hand der Hamas, die 150 minderjährigen oder weiblichen palästinensischen Häftlinge in Israel, die gegeneinander ausgetauscht werden sollen, sind die Währung in einem Handel, der beiden Seiten für den Moment Luft schafft. Mehr nicht. Mit humanitären Anwandlungen, mit einer beginnenden Entspannung gar hat ihre Freilassung - so sie denn kommt - nichts zu tun."
    Die LAUSITZER RUNDSCHAU aus Cottbus schreibt:
    "Eine Geisel im Austausch gegen drei palästinensische Häftlinge, lautet die Formel, auf die beide Seiten sich einigen konnten. Das ist kühl betrachtet ein besserer Deal für Israel als jener von 2011: Damals entließ das Land für die Freilassung des entführten Soldaten Gilad Shalit mehr als 1000 palästinensische Häftlinge. Einer von ihnen war Yahya Sinwar, der heute die Hamas in Gaza anführt und als Drahtzieher der Oktober-Massaker gilt."
    Morgen beginnt der Bundesparteitag der Grünen in Karlsruhe. Die NÜRNBERGER NACHRICHTEN erinnern daran, dass die Partei in aktuellen Umfragen ähnliche Werte wie bei der Bundestagswahl erreicht.
    "Und dennoch herrscht vor dem Parteitag große Aufregung bei den Grünen. Nennenswerte Teile der Basis sind unzufrieden mit ihren Vorsitzenden und ihren Regierungsmitgliedern. Sie sprechen ganz offen davon, dass die Partei nur noch als eine 'Werbeagentur für schlechte Kompromisse' innerhalb der Ampel betrachtet werde."
    Das HANDELSBLATT hält fest, dass der Klimaschutz in der politischen Prioritätenliste weit nach unten gerutscht sei:
    "Das ist ein gewaltiges Problem für die Partei. Sie hat ein Kernthema, mit dem sich derzeit keine Wahlen gewinnen lassen."
    Und zum Schluss noch ein Kommentar der BADISCHEN ZEITUNG zu Jan Ullrich, der zugab, ab 1996 gedopt zu haben:
    "Der gefallene Star hätte mehr für die Aufklärung des Doping-Puzzles bei Telekom/T-Mobile tun können. Diese Chance hat er jahrelang – und auch jetzt wieder – verpasst. Juristische Konsequenzen braucht Ullrich wohl keine zu fürchten. Ein 1999 geleisteter Eid, in dem er log, nie gedopt zu haben, ist inzwischen verjährt. Sportrechtlich ist ihm sein Tour-Sieg von 1997 nicht mehr zu nehmen. Und mal ehrlich: Wert ist der ohnehin nichts."