25. Januar 2024
Blick in die Zeitungen von morgen

Viele Kommentatoren befassen sich mit der unabhängigen Studie zu sexualisierter Gewalt in der evangelischen Kirche und der Diakonie. Demnach wurden mindestens 2.200 Opfer und 1.259 mutmaßliche Täter dokumentiert.

Detlev Zander, Mitglied im Beirat des Forschungsverbundes und Sprecher der Betroffenenvertretung im Beteiligungsforum der EKD, zeigt das Ergebnis einer Studie zum Missbrauch in der evangelischen Kirche.
Vorstellung der Studie zum Missbrauch in der evangelischen Kirche (Julian Stratenschulte/dpa)
Die LUDWIGSBURGER KREISZEITUNG kritisiert:
"Die Evangelische Kirche in Deutschland hat nicht nur sehr lange abgewartet, bis sie dem Umfang des Grauens in den eigenen Reihen wissenschaftlich nachgegangen ist. Sie hat auch Zweifel geweckt, dass sie es mit ihrem Transparenzversprechen wirklich ernst meint. Denn nur eine von 20 Landeskirchen sah sich in der Lage, die von den Wissenschaftlern angeforderten Daten aus Personalakten zu liefern."
Auf diesen Aspekt geht auch die SCHWÄBISCHE ZEITUNG aus Ravensburg ein:
"Ohne Blick in die Personalakten kann das Dunkelfeld nicht aufgehellt werden. Der Ruf, dass die staatliche, unabhängige Justiz sich des Themas annehmen muss, ist unüberhörbar: Die Studie zeigt erneut, dass Institutionen, die selbst zu Täterorganisationen geworden sind, mit der Aufarbeitung heillos überfordert sind."
"Warum wurde das erschreckende Ausmaß der sexualisierten Gewalt bei den Protestanten erst jetzt untersucht?"
fragt die ALLGEMEINE ZEITUNG aus Mainz:
"Hat man bei der EKD vielleicht zu lange an die eigene Erzählung geglaubt, man sei die in allen Belangen fortschrittlichere Alternative zum verkrusteten Katholizismus mit seiner verklemmten Sexualmoral und dem Zölibat? Nun zeigt sich lediglich die Spitze des Eisbergs."
Für die MITTELDEUTSCHE ZEITUNG aus Halle steht nun die Frage im Raum,
"wie die EKD mit den Ergebnissen umgehen wird. Bislang haben die Führungskräfte bei der Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und im Umgang mit Betroffenen versagt."
Großbritannien hat Deutschland offenbar vorgeschlagen, der Ukraine über einen Ringtausch Marschflugkörper zu liefern. Die FRANKFURTER RUNDSCHAU findet, die Debatte über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an Kiew nehme groteske Züge an.
"Nur sehr Spitzfindige können den Unterschied erkennen zwischen einer direkten Hilfe und einem möglichen Ringtausch. Dann sollte Kanzler Scholz lieber dem Drängen der Koalitionspartner Grüne und FDP sowie der Oppositionspartei CDU nachgeben und Taurus ohne Umwege nach Kiew schicken. Sein bisheriges Nein lässt sich ohnehin nicht nachvollziehen."
Dieser Meinung schließt sich die SÜDDEUTSCHE ZEITUNG an:
"Der Ringtausch ist ein Mittel, sich der Verantwortung zu entziehen. Das war auch so, als es noch um Schützen- und Kampfpanzer ging. Die Ukraine bekam zwar Unterstützung, aber erst nicht das bestmögliche Material. Das kam letztlich dann meist doch noch – aber oft zu spät. Der Bundeskanzler sollte jetzt der Führungsrolle, die er für Deutschland bei der Unterstützung der Ukraine reklamiert, gerecht werden. Das heißt: Taurus liefern!"